1.000 Quadratmeter zählt ein Luxus-Penthouse von Rene Benko in Berlin. Nun kommt raus: Der Unternehmer schuldet für dessen Einrichtung noch eine Menge Geld.

Im Gefolge der Signa-Milliardenpleiten werden immer wieder auch Details aus dem Leben des nunmehr als Unternehmer insolventen und sich in U-Haft befindlichen Firmengründers Rene Benko bekannt.

So soll Benko dem Berliner Architekturbüro OOW noch rund eine Million Euro für Einrichtungen schulden, geht aus einem Bericht der deutschen Zeitung "Bild" hervor. Dabei geht es auch um den luxuriösen Innenausbau einer 1.000-Quadratmeter-Dachwohnung im "Upper West" in der Berliner City.

Die Hamburger Design-Ikone Hadi Teherani (71) hatte die Luxus-Etage entworfen, das Architekturbüro setzte um, so die Zeitung. "Von 330.000 Euro Auftragswert für das Penthouse beglich Benko 270.000 Euro. Das deckt gerade mal unsere Kosten", so OOW-Co-Chef Mathis Malchow laut "Bild" (Samstag). Für einen anderen Auftrag in Hamburg warte man auf 860.000 Euro.

Wohnung mit tonnenschwerer Marmortheke steht leer

Derzeit stehe die Luxuswohnung, die unter anderem über eine fünf Tonnen schwere Marmortheke als Stehbar sowie einen knapp zehn Meter langen, einem Schiffsrumpf nachempfundenen Tisch aus amerikanischem Nussholz und Calacatta-Marmor verfüge, leer.

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Experten schätzten die Miete 40.000 Euro pro Monat, schreibt "Bild". Und ein Verkauf würde sich für die neuen Besitzer erst ab 30 Millionen Euro rechnen. Wände sollen zum Teil mit Kuhleder bezogen sein. Gym, Spa, Konferenzräume, Küche, Back-up-Küche fehlten nicht.

Frühere Signa-Deutschland-Zentrale

Im Upper West war die Signa-Deutschland-Zentrale untergebracht. Nach dem Zusammenbruch kaufte die deutsche Industriellenfamilie Schoeller das Gebäude um 450 Millionen Euro. Mit einer Höhe von 120 Metern und 33 Stockwerken - die Zahl 33 ist in Benkos früherem dortigen Luxusappartement in Messing in den Boden eingelassen - zählt das Upper West zu den markanten Wahrzeichen der Berliner City West.

Das rund 55.000 Quadratmeter große Gewerbeobjekt in unmittelbarer Nähe der historischen Gedächtniskirche umfasst Büros, ein Hotel sowie Einzelhandels- und Gastronomieeinheiten.

Benko sieht erstem Prozess entgegen, bestreitet Vorwürfe

Benko selbst sieht sich mit umfangreichen Ermittlungen, Anklagen und einem ersten Prozesstermin konfrontiert. Mit Enthaftungsanträgen ist er in der Untersuchungshaft bisher gescheitert.

Der Signa-Macher bestreitet alle Vorwürfe rund um betrügerische Krida und andere Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung. (APA/bearbeitet von mbo)