Die Idee ist nicht neu, doch PSA forscht zusammen mit anderen europäischen Unternehmen am perfekten City-Fahrzeug für Metropolen. Jetzt zeigen die Franzosen ein erstes Ergebnis mit zwei Sitzplätzen und Hybridantrieb. Die Optik ist außergewöhnlich.

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Im Rahmen des "Efficient Urban Light Vehicle"-Konsortiums (EU-LIVE) hat der französische PSA-Konzern, zu dem die Marken Peugeot, Citroen, Opel, DS und Vauxhall gehören, zusammen mit 12 weiteren Unternehmen ein elektrisches Stadtfahrzeug entwickelt. Hauptaugenmerk des schmal gebauten Kabinenrollers ist die Anwendung in urbanen Gebieten, in denen es vor allem an Platz mangelt. Zugleich soll das Leichtbaufahrzeug durch einen Plug-in-Hybridantrieb besonders emissionsarm bewegt werden können – in der City fährt man nach der Idee der Entwickler rein elektrisch, über Land lässt sich ein Benzinmotor hinzuschalten. Charakteristisch: Die hinteren beiden Räder stehen so eng zusammen, dass man auf den ersten Blick ein Dreirad vor sich wähnt.

Cityknirps von PSA mit E-Motoren und Roller-Einzylinder

Der 2,40 Meter lange, aber nur 85 Zentimeter breite Kabinenroller setzt auf praktische Schiebetüren, die sich auch in besonders engen Parklücken problemlos öffnen und schließen lassen sollen. Zwei hintereinander montierte Sitzplätze bietet das Gefährt. Wer rein elektrisch fährt, wird von zwei Elektromotoren in den Radnaben in die Sitze gedrückt. Mit maximal 70 km/h im E-Modus dürfte man auf den meisten innerstädtischen Straßen locker mitschwimmen. Die 48-Volt-Batterie wird im Betrieb durch Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) wieder aufgeladen.

Für längere Strecken außerhalb des Stadtgebiets empfiehlt sich der 42 PS starke Einzylinder-Rollermotor. Das Aggregat stammt aus dem Peugeot Scooter und soll die Konzept-Studie auf immerhin 130 km/h beschleunigen können. Werden beide Antriebe kombiniert, soll eine Gesamtreichweite von 300 Kilometern möglich sein, sagt der Hersteller. Für das Fahrwerk haben sich die Ingenieure etwas Besonderes einfallen lassen: Hydraulische Komponenten und eine hydropneumatische Federung halten das Vehikel gerade. Ein spezieller Kippmechanismus kommt in den Kurven zum Einsatz: Er neigt das Fahrzeug leicht und sorgt damit für mehr Stabilität.

Keine Serienfertigung geplant

Schon mehrere Hersteller haben sich an der Idee des kleinen, leichten und emissionsarmen Stadtautos versucht. So richtig durchgesetzt hat sich aber noch kein Konzept. Ob BMW C1 oder Renault Twizy: Beide Fahrzeuge waren und sind Nischenprodukte. Und auch beim vermeintlichen Dreirad von PSA handelt es sich zunächst um ein Demonstrationsfahrzeug. Pläne für die Serienfertigung gibt es vorerst nicht.

Das EU-LIVE-Projekt wird von der Europäischen Kommission mit 6,7 Millionen Euro gefördert. In nächster Zeit wollen die beteiligten Unternehmen einen vom Dreirad abgeleiteten, rein elektrischen Roller und ein vierrädriges, elektrisches Leichtfahrzeug vorstellen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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