Das Benutzen des Smartphones am Steuer kann teuer werden. Dennoch schreiben viele Autofahrer weiter Nachrichten während der Fahrt. Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, starten der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. und der TÜV Süd nun eine neue Kampagne mit dem Namen "BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße."

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Die Situation kennen fast alle: Während der Autofahrt klingelt oder vibriert das Smartphone in der Ablage, der unmittelbare Griff zum allgegenwärtigen Kommunikationsspielzeug erfolgt nahezu automatisch. Dass die iPhones und Galaxys eine gewaltige Ablenkung vom Straßenverkehr darstellen und schon viele Unfälle durch sie verursacht wurden, verdrängen die meisten. 20 Prozent der Fahrer haben eine Hand am Steuer und eine am Smartphone. Darauf will jetzt das Projekt des Automobilclubs in Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd aufmerksam machen und ein neues Bewusstsein für das verantwortungsvolle Autofahren schaffen.

60 Euro und ein Punkt

Aus dem aktuellen Bußgeldkatalog ist zu entnehmen, dass die Benutzung des Handys am Steuer in Deutschland 60 Euro und einen Punkt im Verkehrszentralregister kostet. Das Bußgeld wurde erst vor einigen Jahren erhöht, ist aber im Vergleich zum europäischen Ausland immer noch ziemlich günstig. In Frankreich beispielsweise zahlt man mindestens 135, in Spanien 200 Euro. Und das ist noch nicht alles, denn in diesen Ländern gibt es kein festgesetztes Bußgeld. Es wird nach Schwere des Vergehens und auch nach Einkommen des Beschuldigten berechnet.

In Dänemark, der Schweiz und Luxemburg gibt es zwar festgesetzte Strafen, teurer ist es dort dennoch. Auch in den Niederlanden zahlt man für die Benutzung des Smartphones am Steuer mit 230 Euro fast das vierfache.

Wer es in der Hand hält, zahlt

Die 60 Euro blühen in Deutschland übrigens jedem, der bei laufendem Motor das Smartphone in der Hand hat. Es wird nicht unterschieden, ob nun eine Textnachricht verfasst, telefoniert oder das Gerät nur in der Hand gehalten wird. Vergleichbar ist dieses Bußgeld mit dem für zu schnelles Fahren auf der Landstraße (Überschreitung 21-25 km/h). Auch dort sind ein Punkt und 70 Euro fällig. Beim Parken in einer Feuerwehrzufahrt sind ebenfalls 60 Euro und ein Punkt in Flensburg das Resultat. Gleiches gilt für das Fahren auf Schnee mit Sommerreifen: 60 Euro, ein Punkt.

Abgesehen vom Bußgeld sollte sich zudem jeder fragen, ob die schnelle Beantwortung einer Mail oder Nachricht es wert ist, das Risiko einzugehen, sich und andere Menschen im Straßenverkehr zu gefährden oder im schlimmsten Fall sogar zu schädigen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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