Saint-Gilles/Berlin - Wer sich ein Fahrrad-Navi zulegen möchte, sollte genau prüfen, welche Karten vorinstalliert sind oder bei Bedarf auch nachträglich auf das Gerät geladen werden können. Denn der mitgelieferte Kartenumfang ist je nach Hersteller und Modell unterschiedlich. Das hat die belgische Verbraucherorganisation "Test-Achats" bei einem Test von 16 Fahrrad-Navis (250 bis 750 Euro) festgestellt, berichtet die Stiftung Warentest.

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Ansonsten unterschieden sich die Geräte der Hersteller Bryton, Coros, Garmin, Hammerhead, IGSport, Sigma und Wahoo neben dem Preis vor allem in den Punkten Routenplanung und Benutzerfreundlichkeit. Die meisten der Geräte haben ein Touchdisplay. Und Touren lassen sich fast immer auch bei anderen Routenplanern wie Komoot oder Strava planen und anschließend aufs Navi übertragen. Als drahtlose Schnittstellen dafür bringen die Geräte Bluetooth und oft auch WLAN mit.

Mit Offline-Funktion unabhängig vom Smartphone unterwegs

Allerdings bietet längst nicht jedes Gerät die sogenannte Offline-Navigation, also das Ändern der Route oder eine völlige Neuplanung direkt auf dem Fahrrad-Navi. Wer dafür nicht doch wieder vom Smartphone und der darauf installierten App des Navi-Herstellers abhängig sein möchte, achtet beim Wunschgerät auf dieses Feature.

Auch wer spezielle Optionen zum planvollen Fahren von Anstiegen (Climb-Funktion), besondere Anschlussmöglichkeiten für externe Sensoren oder die Steuerbarkeit bestimmter drahtloser Schaltungen wünscht, sollte sich vor dem Kauf genau informieren.

Garmin bespielt das gesamte Siegertreppchen

Testsieger wurde das Garmin Edge 1050 (rund 750 Euro). Es gehört den Angaben zufolge zu den benutzerfreundlichsten Fahrrad-Navis im Test, überzeugt mit sehr gutem Akku, ortet sehr gut per GPS und gibt sogar Routenanweisungen per Stimme.

Ein Radfahrer im Gegenlicht der aufgehenden Sonne
Klar auf Kurs: Wer weiß wo's langgeht, hat mehr Spaß beim Radfahren. © dpa / Thomas Warnack/dpa

Auch die Plätze zwei und drei gehen an Garmin: An den Edge 1040 (700 Euro mit und 500 Euro ohne Solar) sowie an den Edge 840 (550 Euro mit und 450 Euro ohne Solar). Die Solar-Varianten erreichten im Test übrigens jeweils genau so viele Punkte wie die Geräte ohne zusätzliche Solarzellen.

Preis-Leistungs-Sieger für unter 300 Euro

Zum Preis-Leistungs-Sieger kürte die belgische Verbraucherorganisation das Coros Dura GPS (289 Euro). Wie der Testsieger erzielt es Bestnoten für Benutzerfreundlichkeit und Akkulaufzeit. Auch bei diesem Gerät helfen integrierte Solarzellen, unterwegs den Akku aufzuladen. Es bietet aber keine Offline-Navigation: Wer unterwegs von der Route abweicht, benötigt sein Smartphone mit der Coros-App zur Neuberechnung.

Für radelnde Besitzer einer Garmin-Sportuhr könnte in Sachen Navigation übrigens interessant sein, dass es seit Kurzem auch Google Maps für bestimmte Modelle der Venu-, Forerunner-, Vivoactive- und Fenix-Serie gibt.

Smartwatch kann eine Fahrrad-Navi-Alternative sein

Garmin hat die App in seinem IQ-Connect-Store bereitgestellt. In Verbindung mit der Google-Maps-App auf Android-Smartphones, wo die jeweilige Route gestartet werden muss, lassen sich so nicht nur Anweisungen zum Abbiegen mit Wegpunkten auf der Uhr anzeigen, sie kann auch durch verschiedene Vibrationen Abbiegekommandos geben.

Mit ausgeschaltetem Display in der Tasche hält das Smartphone so auch längere Touren durch. Auf anderen Smartwatches, etwa von Google oder Samsung, läuft Google Maps auch.  © Deutsche Presse-Agentur