Die Grippesaison startet - und mit ihr das Risiko schwerer Verläufe. Eine Impfung kann schützen, vor allem Ältere, Schwangere und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Warum sich der Piks auch für Gesunde lohnt und wann der beste Zeitpunkt dafür ist.

Die Tage werden kälter, die Wartezimmer voller: Mit der Erkältungssaison steigt auch das Risiko, an echter Grippe zu erkranken. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind in einer "normalen" Grippesaison in Deutschland geschätzt zwischen 4 und 16 Millionen von Influenza betroffen. Sie kann - anders als eine harmlose Erkältung - schwere Verläufe auslösen. Eine jährliche Impfung senkt dieses Risiko deutlich. Doch wer sollte sich wirklich impfen lassen?

Warum jedes Jahr neu geimpft wird

Influenzaviren verändern sich ständig. Daher wird die Zusammensetzung der Impfstoffe jährlich angepasst. Auch wenn die Wirksamkeit je nach Saison variiert, schützt die Impfung laut RKI meist vor schweren Verläufen und Krankenhausaufenthalten. Besonders für Risikogruppen kann sie lebensrettend sein.

Wer profitiert am meisten von der Grippeimpfung?

In anderen Ländern, etwa den USA, wird die Impfung für alle ab sechs Monaten empfohlen. Auch in Deutschland können sich gesunde Erwachsene impfen lassen - vor allem, wenn sie engen Kontakt zu Risikopersonen haben.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung vor allem für Menschen ab 60 Jahren, für die sogar spezielle Hochdosis-Impfstoffe zur Verfügung stehen, die laut Studien besser wirken als Standardvakzine. Auch chronisch Kranke, etwa mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Asthma oder Immunschwäche, profitieren von der Impfung.

Zudem gilt die Empfehlung für Schwangere, sie kann sowohl die Mutter als auch das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten schützen. Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches Personal sollten sich ebenfalls impfen lassen - hier schützt die Impfung nicht nur die Einzelperson, sondern auch andere vulnerable Menschen.

Auch das Coronavirus spielt weiterhin eine Rolle in der kalten Jahreszeit. Die STIKO empfiehlt Risikogruppen eine jährliche Covid-19-Auffrischung im Herbst - idealerweise zusammen mit der Grippeimpfung, da beide gleichzeitig verabreicht werden können.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Grippeimpfung?

Die Wirksamkeit schwankt je nach Virusstamm und Jahr, liegt aber in Europa meist zwischen 30 und 50 Prozent. Entscheidend ist, dass die Impfung schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen stark verringert. Der beste Zeitpunkt für den Piks ist zwischen Oktober und Mitte Dezember, bevor die Grippewelle ihren Höhepunkt erreicht.

Empfehlungen der Redaktion

Nebenwirkungen der Grippeimpfung sind in der Regel mild: Rötung oder Schmerzen an der Einstichstelle, manchmal leichtes Fieber. Die Impfung ist für die genannten Risikogruppen kostenlos, viele Krankenkassen übernehmen sie inzwischen auch für andere Versicherte.

Warum sich Impfen lohnt

Eine Impfung schützt nicht nur die Geimpften selbst, sondern auch ihr Umfeld. Sie entlastet Kliniken und Praxen - besonders wichtig, wenn Grippe, Corona und andere Atemwegsviren gleichzeitig zirkulieren. Laut Europäischem Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegen die Impfquoten bei Älteren in Deutschland jedoch weiterhin unter den Zielwerten. (ncz/spot)  © spot on news