Die invasive Asiatische Hornisse breitet sich bei uns immer weiter aus. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines Stiches. Was Sie tun sollten, wenn Sie gestochen worden sind.
Seit 2004 breitet sich die Asiatische Hornisse in Europa aus. In Deutschland wurde sie 2014 erstmals nachgewiesen. Stark verbreitet ist sie laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Baden-Württemberg, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Und die invasive Art breitet sich weiter aus, um etwa 80 Kilometern im Jahr. Sie ernährt sich von Honigbienen und anderen bestäubenden Insekten, weswegen sie besonders Imkern Sorge bereitet. Doch was ist zu tun, wenn man als Mensch von der Asiatischen Hornisse gestochen wird?
Hornissen im Allgemeinen eilt zu Unrecht ein schlechter Ruf voraus. Dabei sind sie eigentlich friedliche Tiere und nicht aggressiv – sofern man ihren Nestern nicht zu nahe kommt. Auch die Asiatische Hornisse ist nicht aggressiver als die hier heimische Europäische Hornisse – eher im Gegenteil. Und sofern keine Allergie vorliegt, ist ihr Stich zwar schmerzhaft, aber für den Menschen ungefährlich.
Nach Hornissenstich Zuflucht in geschlossenen Räumen suchen
Die Asiatische Hornisse setzt bei einem Stich eine Duftmarke, die den Gestochenen als Zielobjekt markiert. "Das bedeutet, auch wenn dieser sich vom Nest zurückzieht, wird er von weiteren Tieren verfolgt und mehrfach - auch abseits vom Nest - gestochen", zitiert der "Westfälische Anzeiger" Birgit Kaiser de Garcia, Sprecherin des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) aus NRW. Deswegen solle man sich, wenn man gestochen wurde, in einem geschlossenen Raum in Sicherheit bringen. Dass die Asiatische Hornisse das Gift ihres Stachels als Alarmpheromon nutzt, bestätigte 2017 auch eine Studie chinesischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
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Hornissen stechen aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Einen Stich muss man im Normalfall also nur dann fürchten, wenn man sich ihren Nestern nähert. Die Nester der Asiatischen Hornisse sind laut NABU sehr groß und befinden sich meist hoch in Baumkronen. Die Tiere reagieren aggressiv, sobald man sich dem Nest auf weniger als zwei Metern nähert. Sollte man ein Nest etwa im heimischen Garten entdecken, sollte man dieses keinesfalls selbst entfernen, sondern sich an Experten wenden – unabhängig davon, ob es sich um die Asiatische oder Europäische Hornisse handelt.
Verwechslungsgefahr: Daran erkennt man die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse lässt sich gut von der Europäischen Hornisse unterscheiden. Die invasive Art ist an ihrer schwarzen Grundfärbung zu erkennen. Ihre Brust ist schwarz, die Brust der heimischen Hornisse hingegen rotbraun. Außerdem ist die Asiatische Hornisse etwas kleiner als ihre europäischen Verwandten und ihre Beine sind gelb. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) wird aber oft mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia) verwechselt. Letztere macht seit 2020 immer wieder Schlagzeilen als "Honigbienenkillerin", die auch dem Menschen gefährlich werden kann. In Deutschland kommt die Asiatische Riesenhornisse bislang allerdings nicht vor. (sv)
Verwendete Quellen
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