Studierende entwickeln Weste für blinde Hunde, Appetitzügler im Gehirn entdeckt und ein Trick macht Babys glücklicher – unsere guten Nachrichten für diese Woche.

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Die tägliche Flut an negativen Nachrichten lässt viele frustriert, traurig, wütend oder mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück. Trotzdem werden negative Schlagzeilen mehr gelesen als positive Meldungen – vermutlich aus einem evolutionsbiologischen Grund: Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, uns vor Gefahren zu bewahren. Deshalb reagiert es auf Schreckensmeldungen besonders sensibel und speichert negative Informationen stärker ab.

Aber: Doomscrolling, also gezielter und massiver Konsum von negativen Nachrichten, kann der psychischen Gesundheit schaden, wie zahlreiche Studien belegen. Positive Informationen wirken da wie ein Gegengewicht. Sie verdeutlichen, dass es auch konstruktive Lösungen für ein gutes Miteinander und eine bessere Zukunft gibt.

Appetitzügler im Gehirn entdeckt

Forschende des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung haben im Gehirn von Mäusen eine bislang unbekannte Gruppe von Nervenzellen entdeckt, die direkt vom Hormon Leptin beeinflusst werden. Leptin wird überwiegend in den Fettzellen gebildet und steuert das Sättigungsgefühl, indem es dem Gehirn bei gefüllten Energiespeichern signalisiert, dass keine Nahrung aufgenommen werden muss – ein Sättigungsgefühl entsteht. Auch im menschlichen Gehirn sind die sogenannten PNOC/NPY-Neuronen vorhanden.

In Versuchen mit Mäusen zeigte sich, dass der Ausfall der Leptin-Rezeptoren in den Zellen zu übermäßigem Essen führt. Die neu entdeckten Zellen könnten vielversprechende Therapieansätze für krankhaftes Übergewicht ermöglichen – direkt im Gehirn, wo das Verlangen nach Nahrung entsteht.

Noch müssen die Forschenden aber herausfinden, wie potenzielle Medikamente die Nervenzellen direkt beeinflussen können. Bei den Mäusen wurden die Leptin-Rezeptoren aufwendig entfernt. Sollte es zur Entwicklung und Zulassung eines neuen Medikaments kommen, könnte das ein neuer Meilenstein bei der Behandlung von Übergewicht sein.

Starkes Übergewicht erhöht das Risiko von zahlreichen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und bestimmten Krebsarten. Allein in Deutschland gilt laut Robert-Koch-Institut (RKI) jede zweite erwachsene Person als übergewichtig – mit steigender Tendenz.

Warum Sie für Ihr Baby singen sollten

Sie treffen beim Singen nicht jeden Ton? Kein Problem – Ihr Baby liebt Ihre Stimme trotzdem. Und mehr noch: Wie eine neue Studie der Yale University zeigt, hebt Singen das Wohlbefinden von Babys deutlich. Zudem hat Gesang eine beruhigendere Wirkung als Sprechen – und sogar eine positive Langzeitwirkung.

An der Studie nahmen 110 Eltern mit ihren Säuglingen unter realistischen Alltagsbedingungen teil. Die Eltern wurden in zwei Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1 erhielt Unterstützung von den Wissenschaftlern, indem sie beispielsweise regelmäßig neue Kinderlieder lernten.
  • Gruppe 2 diente als Kontrollgruppe und bekam keine musikalischen Anregungen.

Vier Wochen lang wurden die Eltern zur Stimmung ihrer Babys und zum eigenen Singverhalten befragt. Das Ergebnis: Die Babys, denen regelmäßig vorgesungen wurde, waren nicht nur unmittelbar nach dem Singen entspannter und fröhlicher – ihre Grundstimmung war insgesamt besser.

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Studierende entwickeln Hightech-Hilfsmittel für blinden Hund

Was kommt heraus, wenn man angehende Ingenieure in einem Hightech-Labor ohne viele Vorgaben experimentieren lässt? Zum Beispiel eine Erfindung, die einem erblindeten Hund den Alltag erleichtert und ihm ein Stück Freiheit zurückgibt – und in Zukunft auch sehbehinderten Menschen helfen könnte.

In der Oshman Engineering Design Kitchen (OEDK) – einem Labor der Rice University in Houston, in dem Studierende reale Probleme mit modernster Technik lösen – haben vier junge Menschen eine Weste für einen ehemaligen Rettungshund namens Kunde entwickelt.

Durch ein Glaukom hat der Hund seine Sehkraft verloren. Herkömmliche Hilfsmittel wie starre Bügel, die verhindern sollen, dass er gegen Hindernisse läuft, halfen ihm kaum, sie irritierten und stressten ihn zusätzlich. In ihrer Verzweiflung wandten sich Kundes Besitzer an die Rice University – mit Erfolg. Ein vierköpfiges Team nahm die Herausforderung an.

  • Die Idee: Eine Weste, die Hindernisse erkennt und dem Hund durch Vibration signalisiert, wenn er sich einem Hindernis nähert.
  • Die Umsetzung: An der Weste befestigte Kameras erfassen die Umgebung in 3 D. Ein Minicomputer wertet die Daten aus und sendet Signale an Vibrationsmotoren an den Seiten. Je näher ein Hindernis ist, desto stärker vibriert die Weste.
  • Das Ergebnis: Bereits nach kurzer Zeit verstand der Hund die Signale der Weste und bewegte sich deutlich sicherer und weniger gestresst durch die Gegend.

Jetzt soll die Weste weiterentwickelt werden, damit auch andere blinde Hunde sicherer durch ihre Umgebung navigiert werden können. Langfristig wollen die jungen Erfinder mit ihrer Idee auch sehbehinderten und blinden Menschen helfen.

Verwendete Quellen