Die Deutschen sind schwer verliebt in ihr Sprudelwasser. Eine neue Studie belegt aber jetzt einen Zusammenhang zwischen Mineralwasser mit Kohlensäure und Gewichtszunahme.

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Die Ergebnisse der Universität Birzeit in Ramallah wurden im Fachmagazin "Obesity Research and Clinical Practice Journal" öffentlich gemacht.

Das Fazit ist überraschend: Es bestehe ein klarer Zusammenhang zwischen Kohlensäure und Gewichtszunahme.

Das Wasser mit Kohlensäure hat selbst natürlich nicht mehr Kalorien als stilles Mineralwasser. Aber: Es fördere die Produktion des Hormons Ghrelin im Körper, das den Appetit anregt.

Das hat Professor Johnny Stiban mit seinem Team festgestellt. Getestet wurde an Ratten, die in zwei Gruppen aufgeteilt und unter gleichen Bedingungen gehalten wurden.

Sie erhielten bloß unterschiedliche Getränke: Wasser mit und Wasser ohne Kohlensäure.

Hunger-Hormon durch Kohlensäure gefördert

Das eindeutige Ergebnis: Die Nagetiere, die kohlensäurehaltiges Wasser tranken, nahmen im Laufe des Testjahres schneller zu. Untersuchungen wiesen dann die erhöhte Menge an Ghrelin in ihrem Blut nach.

Ghrelin kommt ebenso im menschlichen Körper vor. Das Hormon reagiert auch auf regemäßige Bewegung und kann durch Sport reduziert werden.

Eine italienische Studie kam 2011 bereits zu einem ähnlichen Ergebnis. Macht Mineralwasser also wirklich dick?

René Csuk, Professor für Organische Chemie an der Universität Halle-Wittenberg, sagte der "FAZ": "Das Geschehen ist wesentlich komplexer, als es mit diesen Studien suggeriert wird."

Ghrelin sei nur eines von vielen Hormonen, das den Appetit reguliert. Leptin, Glucagon, Serotonin oder Cholezystokonin seien ebenso relevant und in den Untersuchungen nicht getestet worden.

Ghrelin mache zudem auch glücklich. Es sei also nicht so einfach, bloß ein Hormon im komplexen menschlichen Körper zu verteufeln.

1,5 Liter Wasser sollte man laut Fachärzten täglich mindestens trinken, und dabei gilt nach wie vor: egal ob mit oder ohne Kohlensäure. (cf)  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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