Ein Recyclingbetrieb in Osttirol steht seit dem Wochenende in Flammen – noch immer sind zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort. Obwohl erste Messwerte Entwarnung geben, gelten für die Bevölkerung weiter Vorsichtsmaßnahmen.
Der Großbrand in der Abfall-Recyclinganlage in Nußdorf-Debant in Osttirol hat die Einsatzkräfte in der Nacht auf Montag weiter gefordert. 40 Feuerwehrleute hielten den Brand unter Kontrolle, hieß es seitens des Landes. Am Montag werden die Nachlöscharbeiten fortgesetzt. Wie lange diese noch andauern werden, war noch unklar. Erste Luftgütemessungen zeigten indes keine Grenzwert-Überschreitungen. Die Vorsichtsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung blieben dennoch aufrecht.
Über 100 Feuerwehrleute von zehn Feuerwehren des Bezirks Lienz werden am Montag im Einsatz sein. Bagger werden das teils stark erhitzte Brandgut in den Abfallboxen umschichten. Auch die analytische Taskforce der Berufsfeuerwehr München wird ihre Arbeit aufnehmen, die Luft-, Boden- und Wassermessungen bezüglich möglicher Schadstoffe durchführen soll.
Während der Nacht stellte indes der sich drehende Wind und damit einhergehende Rauchentwicklungen eine weitere Herausforderung dar. Die Luftgüte schien jedoch nicht im kritischen Bereich zu sein. Messungen der Berufsfeuerwehr Bozen zeigten keine Überschreitung der Grenzwerte an.
AT-Alert bleibt aufrecht
Die betroffene Bevölkerung soll sich trotzdem an die im Zuge des AT-Alert bekannt gegebenen Anweisungen halten, teilte die Behörde mit. Der Alarm wurde für die Gemeinden Leisach, Assling, Amlach, Oberlienz, Nußdorf-Debant, Lienz-Stadt, Iselsberg-Stronach, Lavant, Tristach, Dölsach und Nikolsdorf ausgelöst. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, alle Fenster, Türen und Dachluken zu schließen und das Gebiet im nahen Umkreis des Einsatzortes zu meiden.
Im Nahbereich des Einsatzortes solle man auch Lüftungs- und Klimaanlagen ausschalten. Vulnerablen Gruppen wurde empfohlen, im Freien Mundschutz zu tragen. Zudem wurde die Schul- und Kindergartenpflicht ausgesetzt. Eltern konnten selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder zu Hause lassen wollen oder ob sie in der Schule bzw. im Kindergarten betreut werden sollen.
Hunderte Feuerwehrleute seit Samstag im Einsatz
Der Großbrand war Samstagnachmittag ausgebrochen und führte im Lienzer Talboden zu einer massiven Rauchentwicklung. Hunderte Feuerwehrleute kämpften seither gegen die Flammen, fünf Menschen wurden verletzt. Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Feuers sowie einer Explosion war ein direkter Löscheinsatz zunächst nicht möglich. Die Einsatzkräfte mussten mit weitreichenden Wasserwerfern vorgehen. (APA/bearbeitet von skr)