Am BORG Dreierschützengasse hat man nach der Amoktat von Anfang Juni die nächsten Schritte zur baulichen und organisatorischen Neugestaltung des Gebäudes fixiert.

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Die Steuergruppe zur Vorbereitung des Schulstarts befasste sich zu Wochenbeginn mit der räumlichen Situation der Schule. Die Charakteristik des Gebäudes soll auf Wunsch der Schulgemeinschaft weitgehend erhalten bleiben.

Der Schulstart im Herbst erfolgt wegen der Umgestaltung des Schulgebäudes im nahe gelegenen und modern ausgestatteten AVL-Gebäude hinter der Helmut-List-Halle. Dieses biete genügend Platz und werde über den Sommer adaptiert, bis das Schulgebäude bezugsfertig ist.

Sensible Sanierung

Die Sanierung und bauliche Umgestaltung werde mit größtmöglicher Sensibilität und unter Einbeziehung der Schulpartner erfolgen, wurde am Dienstag in einer Aussendung mitgeteilt. In den Beratungen wurden zahlreiche bauliche Varianten - darunter auch ein vollständiger Umbau - geprüft und diskutiert. In dem Prozess wurden die Perspektiven der Schulpartner - SchülerInnenvertreter, Elternvertreter, Lehrkräfte, Schulpsychologie, Schulleitung, Bildungsdirektion und Bildungsministerium - gehört. Die Lösung soll sowohl den funktionalen als auch den emotionalen Bedürfnissen der Schulgemeinschaft entsprechen, hieß es.

Die umfassende Sanierung und teilweise Neugestaltung des Gebäudes soll sensibel geschehen und Platz für pädagogische Weiterentwicklung schaffen, ohne die Identität des Schulgebäudes aufzugeben. Zusätzlich zur Innenraumgestaltung werden auch Neuerungen in der Außengestaltung und im Grünraum überlegt.

Farbkonzept unter Einbeziehung von Künstler

Ein zentrales Element der Neugestaltung ist ein Farbkonzept, das künstlerische und kreative Aspekte berücksichtigt. Die künstlerische Leitung soll ein renommierter Künstler übernehmen. Gemeinsam mit Schülern, Lehrkräften aus dem musisch-kreativen Bereich sowie dem Architekten soll dieser eine positive, identitätsstiftende Atmosphäre des Wohlfühlens schaffen.

"Das BORG Dreierschützengasse hat immer schon großen Wert auf musisch-kreative Bildung gelegt. Daran knüpfen wir nun an."

Elisabeth Meixner

"Das BORG Dreierschützengasse hat immer schon großen Wert auf musisch-kreative Bildung gelegt. Daran knüpfen wir nun an", sagte Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner. Gemeinsam wolle man der Schule ein neues, künstlerisches Gesicht geben - eines, das vertraut bleibe und gleichzeitig Raum für Neues schaffe.

Ministerium übernimmt Kosten, Sommerprogramm im Laufen

Martin Netzer, Generalsekretär des Bildungsministeriums, ließ wissen, dass man alles daransetze, dass die Lösungen von allen mitgetragen werden und in denen sich Schüler, Eltern und Lehrkräfte mit ihren Vorschlägen und Ideen wiederfinden. Die Mittel dafür würden vom Ministerium selbstverständlich bereitgestellt.

Der Personalvertretungsobmann des BORG Dreierschützengasse, Michael Harb, lobte, dass "uns von allen Seiten sehr viel Mitgefühl und Unterstützung zuteil wird". Mirza Candic, Obmann des Elternvereins: "Als Elternvertretung ist es uns ein großes Anliegen, gemeinsam mit der gesamten Schulgemeinschaft an einem Strang zu ziehen. Der nun gestartete Prozess zeigt, wie konstruktiv und lösungsorientiert wir zusammenarbeiten können - und genau darauf wollen wir auch weiterhin setzen, zum Wohle der Schülerinnen und Schüler."

Man danke auch allen Beteiligten am Sommerprogramm, das den Kindern nicht nur Stabilität und Gemeinschaft biete, sondern ihnen auch zeige, dass sie in dieser Übergangszeit nicht alleine seien.

Therapie, Pferdehof und Hundetreffen

Parallel zur baulichen Planung läuft ein umfassendes Unterstützungs- und Freizeitprogramm für die SchülerInnen des BORG. Dieses wurde in enger Abstimmung mit Schulpsychologie, Elternverein und externen ExpertInnen entwickelt. Angeboten werden u. a. tiergestützte Einzel- und Gruppentherapie, ein regelmäßiger Besuch am Pferdehof, Hundetreffen am Schulgelände sowie ein kostenloser Sommerförderunterricht in zentralen Unterrichtsfächern ab Ende August.

Ergänzt wird das Programm durch die ehrenamtliche Initiative "Seite an Seite", die von ehemaligen SchülerInnen organisiert wird und kreative Freizeitangebote wie Picknicken, Kochen, Schreibwerkstätten oder Brettspielnachmittage umfasst. Die Angebote sind freiwillig, kostenlos und werden laufend erweitert. (apa/bearbeitet von nap)