Die Lebensgefährtin von Felix Baumgartner teilte ein Video seines letzten Starts – ohne zu ahnen, dass es sein letzter sein würde. Ermittler prüfen weiterhin die genaue Ursache des tragischen Absturzes.

Die rumänische TV-Journalistin Mihaela Rădulescu Schwartzenberg hat auf dem Kurznachrichtendienst X die Aufnahme von Felix Baumgartners letztem Start an Bord eines Motor-Paragliders in Porto Sant ́Elpidio in der mittelitalienischen Region Marken veröffentlicht. "Ich filmte ihn beim Abheben, ohne zu wissen, dass dies der letzte Flug seines außergewöhnlichen Lebens sein würde", schrieb die rumänische Moderatorin. Sie lernte Felix Baumgartner 2014 in einer TV-Show kennen.

Das letzte Video, das die TV-Moderatorin von Baumgartner machte, zeigt den Extremsportler, der durch seinen Stratosphären-Sprung berühmt wurde, wie er mit einem motorisierten Paraglider in die Luft abhebt. "12 Jahre lang war ich bei jedem Start und jeder Landung dabei, vom Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Helikopterflügen, Motorschirmfliegen bis hin zu Kunstflugshows. Und wenn ich bei manchen Helikopterflügen nicht dabei sein konnte, hatten wir den WLC-Code - den 'Wifey Landing Call'. Ich habe keinen verpasst. Außer ... diesen hier." "Wifey Landing Call" - das bedeutet übersetzt etwa: Der Anruf bei der Ehefrau, wenn man gut gelandet ist.

"Felix Baumgartner geht jetzt nach Hause"

"Felix Baumgartner geht jetzt nach Hause, nach oben - wo er am glücklichsten war. (...) Dieser Mann war in vielerlei Hinsicht wirklich etwas Besonderes, und ich werde dafür sorgen, dass ich seine Geschichte weiterhin erzähle", schrieb die Moderatorin. "Aber jetzt muss ich mit dem Schock, dem Schmerz und den Sonnenaufgängen fertig werden, bei denen ich nur einen Kaffee kochen kann, nicht zwei..", so Rădulescu Schwartzenberg auf X.

Die Staatsanwälte der mittelitalienischen Stadt Fermo, die zur Todesursache des Extremsportlers in Porto Sant'Elpidio ermitteln, vermuten, dass ein unerwarteter Zwischenfall zum Absturz des Motor-Paragliders geführt haben könnte, mit dem der 56-Jährige am Donnerstag ums Leben kam. Dies ergab eine erste Untersuchung des Fluggeräts durch die Ermittler.

Nach einer ersten Rekonstruktion hatte Baumgartner eine Kamera am Motorgleitschirm angebracht, um Aufnahmen zu machen. Diese war mit einer kleinen Schnur befestigt. Möglicherweise durch eine abrupte Flugbewegung soll die Kamera in den Propeller geraten sein, wodurch das Segel kollabierte und das Fluggerät abstürzte. Der österreichische Basejumper versuchte noch, den Notschirm zu aktivieren, doch die Flughöhe war bereits zu gering, sodass sich dieser nicht mehr rechtzeitig öffnen konnte, geht laut der Tageszeitung "Il Resto del Carlino" aus Ermittlerkreisen hervor.

Gutachten des technischen Sachverständigen erwartet

Diese Hypothese muss noch durch ein Gutachten des technischen Sachverständigen bestätigt werden, der von der Staatsanwaltschaft Fermo beauftragt wurde. Diese hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eröffnet. Die Unfallhypothese wird auch durch die Aussagen zweier Augenzeugen gestützt, die den Absturz des Motorgleitschirms beobachtet haben und von der vor Ort eingetroffenen Carabinieri befragt wurden.

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Offizielle Informationen über die Todesursache gab es noch nicht. Auf die Ergebnisse der Obduktion wird noch gewartet. Die Staatsanwaltschaft in Fermo hat die Leiche bis dato nicht freigegeben. Erst wenn dies erfolgt ist, kann sie nach Österreich zur Bestattung überführt werden.