Die letzten Sperrzonen fallen. Österreich kündigt Lockerungen der Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche an.
Nach wochenlangen Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat das Gesundheitsministerium am Dienstag eine schrittweise Lockerung der Vorgaben angekündigt. In einer Sitzung mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern, Behörden, Wissenschaft und Einsatzorganisationen wurde festgestellt, dass die Einschleppung der Seuche nach Österreich verhindert werden konnte. Die epidemiologische Lage gilt als stabil, wie es in einer Aussendung hieß.
Mit Ablauf des Dienstages fallen die letzten Sperrzonen im Burgenland und Niederösterreich. Auch die kleineren Grenzübergänge zu Ungarn und zur Slowakei, die Anfang April geschlossen worden waren, werden wieder geöffnet. Dennoch bleiben bestimmte Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen weiter aufrecht – etwa verpflichtende Konzepte bei Tiermärkten und Mindestvorgaben für Tierhaltungsbetriebe.
Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) sprach von einem "Erfolg gemeinsamer, rascher und koordinierter Krisenbewältigung", es sei gelungen, eine Einschleppung der MKS nach Österreich zu verhindern. Der Schutz Österreichs sei durch "hohe fachliche Kompetenz und außergewöhnliche Zusammenarbeit gelungen". Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hob die Mitwirkung bäuerlicher Betriebe hervor und warnte zugleich vor Nachlässigkeit: Das Restrisiko bleibe bestehen.
20.000 Proben untersucht
Seit März wurden in Österreich rund 20.000 Proben auf MKS untersucht – alle fielen negativ aus. In Ungarn und der Slowakei traten zuletzt Mitte April neue Fälle auf.
Auch das Bundesheer war über Wochen hinweg gefordert. "Nach wochenlangem Einsatz bin ich stolz sagen zu können, dass das Bundesheer einen großen Beitrag dazu geleistet hat, dass die Maul- und Klauenseuche nicht nach Österreich eingeschleppt wurde", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). (apa/bearbeitet von phs)