Seit dem 19. Juli 2024 fehlt von Petra G. und Ralf B. aus Niedersachsen jede Spur. Ihr Bulli wurde in einem der gefährlichsten Viertel Barcelonas gefunden - mit offenem Kofferraum, den Haustieren auf der Rückbank und ohne Lebenszeichen der beiden. Der Fall beschäftigt die Ermittler in Deutschland und Spanien gleichermaßen.
Ein mysteriöses Verschwinden beschäftigt die Behörden in Spanien und Deutschland – ein Verschwinden, hinter dem ein Verbrechen stecken könnte. Am frühen Morgen des 19. Juli 2024 checkte das Ehepaar Petra G. und Ralf B. aus Niedersachsen laut "rtl.de" in ein Hotel in La Jonquera nahe der französisch-spanischen Grenze ein. Noch am selben Tag sollen die beiden in Begleitung einer bislang unbekannten dritten Person wieder ausgecheckt haben. Hier verliert sich ihre Spur.
Einigen Stunden später fand die Polizei den VW-Bus des Paares im eineinhalb Stunden entfernten La Mina - einem berüchtigten Viertel am Rande Barcelonas. Der Schlüssel steckte, auf dem Rücksitz saßen die Katze und der Hund des Paares. Außerdem waren noch zwei hochwertige E-Bikes an Bord sowie Medikamente. Doch Petra G. und Ralf B. waren nicht da.
Der Fundort gibt bis heute Rätsel auf. La Mina gilt als eines der kriminellsten Viertel Kataloniens. Gewalt, Drogenhandel und Armut prägen das Bild - für Touristen gilt das Viertel als No-Go-Area.
Geschäftliche Probleme und Verdacht auf Drogenschmuggel
Ralf B. und Petra G. betrieben in Hamburg einen Obst- und Gemüsegroßhandel, unter anderem mit Früchten aus Südamerika. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sein - mit Schulden von über 1,5 Millionen Euro bei mehreren Firmen.
Besonders brisant: Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete laut "RTL", dass Container aus Kolumbien angeliefert wurden, für die es keine offiziellen Rechnungen gab. Teilweise seien die Container nicht einmal vollständig entladen worden - der Verdacht des Drogenschmuggels habe unter den Mitarbeitern im Raum gestanden.
Was geschah wirklich in Barcelona?
Die spanische Polizei geht inzwischen von einem Verbrechen aus, auch die deutsche Kriminalpolizei ermittelt. Eine Hausdurchsuchung bei dem Ehepaar in der niedersächsischen Kleinstadt Neuenkirchen verlief jedoch ergebnislos.
"Wir führen seit mehreren Monaten Ermittlungen zu der Vermisstensache. Die Polizei weiß, dass Angehörige zuletzt am 15. Juli 2024 telefonischen Kontakt zu den Vermissten hatten. Wo sie sich zu diesem Zeitpunkt befanden, ist jedoch unbekannt", sagt ein Polizeisprecher laut Bericht.
Auch mehr als zehn Monate später bleiben die Umstände ihres Verschwindens rätselhaft - und für die Ermittler wie für die Angehörigen stellt sich die entscheidende Frage: Was geschah wirklich an jenem Julitag in Barcelona?