Eine deutsche Wandergruppe mit vier Kindern musste am Sonntag in Tirol spektakulär gerettet werden. Die Urlauber hatten eine gesperrte Abkürzung gewählt und mussten von der Bergrettung mit Hubschrauber und Motorsägen gerettet werden.

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Eine deutsche Urlaubergruppe mit vier Kindern hat bei einer Wanderung in Tirol eine gesperrte Abkürzung gewählt und in der Folge einen aufwendigen Rettungseinsatz ausgelöst.

Wie ein Sprecher der österreichischen Polizei am Dienstag mitteilte, stammen die unverletzt geretteten Wanderer unter anderem aus Tübingen, Hildesheim und München. Die fünf Erwachsenen wollten am Sonntag mit zwei Kindern im Grundschulalter und zwei Babys in Bauchtragen über einen als schwierig markierten Weg zu einem See gelangen.

Die Gruppe war von Oetz (Bezirk Imst) zum Piburger See unterwegs. Laut Polizei verließen sie den Pfad jedoch nach wenigen Metern und nahmen eine Abkürzung, die mit Bändern und einer Hinweistafel als gesperrt markiert war. Als ihnen auf dieser alternativen Route umgestürzte Bäume den Weg versperrten, stiegen sie über einen 35 Grad steilen Hang ab und gerieten in Gelände mit Felsbrocken und Dickicht. Schließlich setzten die Urlauber einen Notruf ab.

Rettungsaktion mit Hubschrauber und Motorsägen

Es folgte eine spektakuläre Rettungsaktion. Zwei Erwachsene und die zwei älteren Kinder im Alter von sechs und acht Jahren wurden mit einem Hubschrauber gerettet. Dazu holten die Bergretter im steilen Gelände die Wanderer mit einem Tau in den fliegenden Helikopter.

Da eine solche Bergung mit dem vorhandenen Material für die Babys nicht möglich war, musste der Rest der Gruppe sich zu Fuß retten. Die Bergretter lotsten die verbliebenen drei Erwachsenen mit den zwei Babys in der Bauchtrage ins Tal. Dabei musste der Weg mit Motorsägen freigeschnitten werden.

Wanderer müssen Bergung selbst zahlen

Laut dem Leiter der Bergrettung in Oetz, Florian Falkner, trugen zwei Mitglieder der Gruppe Sandalen. In dem Gelände, in dem sich die Urlauber verlaufen hatten, sei es zuletzt zu Fels- und Baumstürzen gekommen. Die Kosten von 8.000 bis 9.000 Euro für den Rettungseinsatz müssen die Wanderer selbst tragen. Die Bergrettung bezeichnete das Verhalten der Gruppe laut ORF als "fahrlässig". (dpa/lko)

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