Nachdem ein Mann in Kaiserslautern von einer Klapperschlange ins Gesicht gebissen wurde, folgte eine aufwendige Rettungsaktion. Das lebenswichtige Gegengift musste aus München beschafft werden – doch schlechtes Wetter erschwerte den Transport.

Vor wenigen Tagen wurde ein Mann im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern von einer hochgiftigen Klapperschlange ins Gesicht gebissen. Der 36-Jährige wollte einem Freund dabei helfen, die Schlange in ein anderes Terrarium umzusetzen, als sich das Reptil befreite und zubiss.

Der 34-jährige Besitzer sicherte die Schlange im Terrarium und rief die Rettungskräfte. Diese behandelten den Gebissenen sofort und brachten ihn in ein Krankenhaus. Dort verschlechterte sich der Zustand des Patienten jedoch stündlich.

Was folgte, war eine bemerkenswerte Rettungsaktion unter Zeitdruck, um das überlebenswichtige Gegengift rechtzeitig zu beschaffen.

Verzweifelte Suche nach dem Schlangen-Gegengift

Da Klapperschlangen in Deutschland nicht heimisch sind, gibt es nur wenige Stellen, die das passende Gegengift vorrätig haben. Die Leitstelle der Feuerwehr Kaiserslautern begann sofort mit der Recherche und wurde schließlich im "Klinikum rechts der Isar" in München fündig, wie der SWR berichtet.

Laut einem Sprecher der Münchener Klinik ist diese die einzige in Deutschland, die ein Krankenhaus, ein Labor und einen Giftnotruf verbindet. "Wir haben eine jahrzehntelange Expertise und Tradition in der Beratung und Versorgung von Schlangenbissen", sagte der Sprecher dem SWR. Das benötigte Serum stammte aus dem Serum-Depot-Berlin, werde aber in München eingelagert.

Wetterbedingungen verhindern direkten Flug

Gegen 3:00 Uhr morgens erreichte die Münchener Feuerwehr das Hilfeersuchen ihrer Kollegen aus Kaiserslautern. Sofort wurde ein Spezialfahrzeug, das normalerweise für Blut- oder Organtransporte eingesetzt wird, zum Klinikum geschickt, um das Gegengift abzuholen.

Der ursprüngliche Plan, das Serum dann per Rettungshubschrauber direkt von München nach Kaiserslautern zu fliegen, scheiterte jedoch an den schlechten Wetterbedingungen in München. "Wir haben wirklich alles versucht, aber ein Start war unmöglich", sagte Tobias Reuter, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr München, dem SWR.

Umweg über Stuttgart rettet Leben

Da sich der Zustand des Patienten zunehmend verschlechterte, musste schnell eine Alternative gefunden werden. Ein Transport auf der Straße hätte über drei Stunden gedauert – zu lange für den kritischen Zustand des Gebissenen.

Die Lösung: Das Gegengift wurde mit Blaulicht zum Flughafen Stuttgart gefahren. Dort wartete bereits der Rettungshubschrauber "Christoph 11", der das überlebenswichtige Serum schließlich ins Westpfalz-Klinikum nach Kaiserslautern brachte.

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Um 8:00 Uhr morgens – fünf Stunden nach der Anfrage in München – traf das Gegengift in Kaiserslautern ein. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der 36-Jährige laut Feuerwehr bereits in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Patient nach Verabreichung des Serums stabilisiert

Nach der Verabreichung des Gegengifts stabilisierte sich der Zustand des Patienten. Wie es dem Mann aktuell geht, ist nicht bekannt.

Gegen den 34-jährigen Besitzer der Klapperschlange laufen derweil Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Auch ob er über die erforderliche Erlaubnis zum Halten giftiger Tiere verfügt, ist Gegenstand der polizeilichen Untersuchungen. (bearbeitet von phs)

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Verwendete Quellen