In Wien-Penzing ermittelt die Polizei: Offenbar wurde auf eine Straßenbahn geschossen. Eine verdächtige Person befindet sich in Gewahrsam.

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Ein Polizeieinsatz ist am frühen Freitagnachmittag in Wien-Penzing ausgelöst worden, nachdem auf eine Straßenbahn der Linie 52 geschossen worden war. Es wurde niemand verletzt. Kurz vor 17.00 Uhr wurde ein Verdächtiger angehalten. Dieser, ein 36-jähriger Pole, hat laut Exekutive mittlerweile die Schussabgabe gestanden. Eine entsprechende Langwaffe sowie Patronenhülsen wurden in seiner Wohnung entdeckt. Zum Motiv wird weiter ermittelt, so Polizeisprecher Philipp Haßlinger.

Während des Einsatzes wurden Durchsuchungen von zwei Wohnungen geführt, da von dort die Schüsse abgegeben worden sein konnten. In dem zweiten Appartement wurden ein Gewehr sowie Patronenhülsen entdeckt. Der Verdächtige hatte die Waffe, nähere Angaben dazu gab es vorerst nicht, legal besessen. Der 36-Jährige wurde in einem nahe gelegenen Kaffeehaus entdeckt und von WEGA-Kräften angehalten.

Festnahme wegen Mordverdachts

Der Pole ist laut Haßlinger geständig. Zum Motiv hat sich der Mann noch nicht geäußert, weitere Vernehmungen und Ermittlungen dazu dauern an. Der 36-Jährige ist aufgrund einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien wegen Mordverdachts festgenommen worden. Aktuell befindet er sich im Gewahrsam des Landeskriminalamts Wien. Es wird zudem überprüft inwieweit eine Beeinträchtigung durch Alkohol oder Suchtmittel vorliegt. Wegen Drogen ist der Verdächtige bereits polizeilich auffällig gewesen.

Der Vorfall hatte sich in der Linzer Straße 150 abgespielt. Die Landespolizeidirektion hatte um 14.56 Uhr auf X bekanntgegeben, dass "mit einem noch unbekannten Gegenstand geschossen wurde". Auch in den sozialen Medien kursierende Fotos deuteten in diese Richtung. Bilder zeigten ein Loch in einer Scheibe der Straßenbahn.

Linzer Straße war teils abgesperrt

Alle Seitengassen von der Hütteldorfer Straße Höhe Zehetnergasse bis Lützowgasse abwärts Richtung Linzer Straße waren gesperrt. Auch die Linzer Straße war von Nummer 151 bis Höhe Nummer 214 gesperrt. Von dort waren während eines APA-Lokalaugenscheins im Bereich immer wieder Knallgeräusche zu hören. Auch zwei gepanzerte Spezialfahrzeuge waren zeitweise dort postiert.

Neben Bezirkskräften und Bereitschaftseinheit waren auch die Spezialeinheiten Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) und das Eko Cobra beteiligt. Auch Angehörige der Wiener Berufsfeuerwehr hielten sich bereit. Sie sollten die Polizei unter anderem bei Wohnungsöffnungen unterstützen. Man sei aufgrund einer "Assistenzleistung für die Polizei" angefordert worden, sagte ein Feuerwehrsprecher der APA dazu.