Ein Mann zündet sich in Paris eine Zigarette an der ewigen Flamme des Grabmals für die Gefallenen an – und sorgt damit für einen Sturm der Entrüstung. Jetzt sitzt er in Polizeigewahrsam.
In Paris ist ein Mann festgenommen worden, weil er sich eine Zigarette an einem Weltkriegsdenkmal angezündet hatte. Der Mann sei wegen der Schändung eines Grabmals festgenommen worden, teilte der französischen Innenminister Bruno Retailleau am Dienstagabend im Onlinedienst X mit. "Er wurde in Polizeigewahrsam genommen und hat die Tat gestanden", fügte er hinzu.
In einem online verbreiteten Video ist zu sehen, wie sich ein Mann über die ewige Flamme auf dem Grabmal des unbekannten Soldaten in Paris beugt, das unter dem Arc de Triomphe an die im Ersten Weltkrieg gefallenen französischen Soldaten erinnert. Er zündet sich eine Zigarette an der Flamme an und verlässt das Denkmal danach wieder. Das Video hatte für Empörung gesorgt.
Ministerin erstattete Anzeige
"Es ist eine Beleidigung der Erinnerung an jene, die für Frankreich gefallen sind", schrieb die französische Regierungsbeauftragte für Veteranen, Patricia Mirallès, im Onlinedienst X. "Diese Flamme entzündet keine Zigarette, sie wacht über das Opfer von Millionen unserer Soldaten", fügte sie hinzu. "Niemand verhöhnt ungestraft das Gedenken Frankreichs." Die Ministerin erstattete nach eigenen Angaben umgehend Anzeige.
Die Nachrichtenagentur AFP konnte am Dienstag nicht feststellen, wer das Video zuerst veröffentlicht hatte. Die Zeitung "Le Figaro" berichtete, eine Touristin aus Lettland habe die Szene gefilmt und das Video auf der Online-Plattform Tiktok hochgeladen.
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"Er machte nicht den Eindruck, betrunken oder unter Drogeneinfluss zu stehen", zitierte "Le Figaro" die Touristin. "Im Gegenteil, er war sich offensichtlich dessen bewusst, was er tat, und stolz darauf, es getan zu haben." (afp/bearbeitet von skr)