In einem Interview mit dem "Bunte"-Magazin äußert sich Angela Merkel zu der Herkulesaufgabe Klimaschutz, ihrem eigenen CO2-Fußabdruck – und übt Kritik an dem immer rauer werdenden Ton in der Politik.

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Angela Merkel hat sich erneut für das Klimaschutzpaket ausgesprochen und dessen Dringlichkeit betont. Insbesondere im Hinblick auf die kommenden Generationen müsse schnell und gemeinschaftlich gehandelt werden.

"Nach meiner festen Überzeugung ist der Klimawandel eine Menschheitsherausforderung. Wir brauchen einen nachhaltigeren Lebensstil. Und die Zeit drängt, gerade auch im Hinblick auf unsere Kinder und Enkel", erklärt die Bundeskanzlerin ihren Standpunkt gegenüber dem Magazin "Bunte".

Gepanzerter Dienstwagen - dafür Pappbecher im Kanzleramt

Nachhaltigkeit sei auch im Kanzleramt ein wichtiges Thema - Wasserspender würden mittlerweile beispielsweise mit Pappbechern statt mit Plastikbechern bestückt. "An jedem Arbeitsplatz und bei jedem zu Hause kann Recycling eine Rolle spielen", so Angela Merkel, die im Ausland oft als "Klimakanzlerin" betitelt wird.

In ihrem Wochenendhaus sei neben der korrekten Mülltrennung auch die energetische Gebäudesanierung ein großes Thema.

Die Bundeskanzlerin gestand aber auch ein, nicht in allen Bereichen ihres Lebens nachhaltig und klimafreundlich zu leben: "Ich selbst bin dadurch, dass ich einen gepanzerten Dienstwagen fahre, in dem Punkt natürlich kein Vorbild, das weiß ich."

Deutliche Kritik am rauen Ton in der Politik

Neben dem Klimaschutz sprach Angela Merkel auch über den negativen Einfluss der sozialen Medien auf die Politik. "Ich bin Kritik gewöhnt, eigentlich von Anfang meiner politischen Tätigkeit an. Aber es ist auch durch die sozialen Netzwerke im Ton deutlich härter geworden", so die Bundeskanzlerin.

Sie nähere sich langsam dem Ende ihrer politischen Laufbahn und sei deshalb auch froh darüber, dass es trotz des rauen Tons in der Politik "immer wieder Menschen [gibt], die Lust haben am Gestalten. Ohne diese Menschen wäre Demokratie auf allen Ebenen unseres Staates gar nicht möglich."

Weiterhin rief sie zum pfleglichen Umgang miteinander auf: "Die Demokratie lebt davon, dass wir die respektieren, die eine andere Meinung vertreten als wir."

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