Kürzlich erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius, dass der Wehrdienst "zunächst" freiwillig bleiben soll. Trotzdem wird das Thema Wehrpflicht weiterhin heiß diskutiert. Eine neue Studie zeigt jetzt, wie die "Gen Z" dazu steht.
Die Mehrheit der jungen Menschen lehnt einen verpflichtenden Wehrdienst ab. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle "Jugendtrendstudie 2025" des Instituts für Generationenforschung. Demnach sind 81 Prozent der Befragten aus der sogenannten "Generation Z" nicht bereit, für ihr Land zu sterben. 69 Prozent gaben zudem an, dass sie sich nicht vorstellen können, ihr Land im Krieg mit einer Waffe zu verteidigen. "Wenn der kommt, dann sind wir weg", zitiert der Generationenforscher und Vorstand des Instituts, Rüdiger Maas, die Antwort eines Teilnehmenden.
Für die Studie wurden mehr als 5.000 Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren befragt. Viele der Befragten erklärten, dass sie sich durch einen Wehrdienst zwar sicherer fühlen würden, gleichzeitig jedoch Angst hätten, selbst dazu verpflichtet zu werden.
"Persönliche Freiheit und Selbstbestimmung waren in den Interviews die mit Abstand häufigsten Gründe der Generation Z gegen einen Wehrdienst – nach dem Motto: 'Ich lass mir doch nicht vorschreiben, was ich mit meinem Leben mache'", sagt Maas.
Vor allem AfD-Sympathisanten sind gegen Wehrpflicht
Auffällig ist, dass besonders viele Anhänger und Sympathisanten der AfD (47 Prozent) die Wehrpflicht ablehnen. Gleichzeitig sind sie mit 53 Prozent jedoch diejenigen, die am häufigsten angeben, einen sozialen Dienst leisten zu wollen.
Ein etwas anderes Bild zeigt sich bei den Anhängern der Union: Rund ein Fünftel von ihnen lehnt den verpflichtenden Wehrdienst ab, doch 79 Prozent zeigen sich offen dafür, einen sozialen Dienst zu leisten – genauso viele wie unter den Unterstützern der Linken.
Von den SPD-Anhängern würden dagegen nur 15 Prozent den Wehrdienst verweigern, während 84 Prozent angeben, einen sozialen Dienst absolvieren zu wollen. Unter den Grünen-Anhängern lehnen lediglich 11 Prozent einen Wehrpflichtdienst ab, dafür wären 89 Prozent bereit, sich für einen sozialen Dienst zu engagieren.
Wie sich die Parteien positionieren
Hier zeigt sich: Die Standpunkte der Parteien zur Wehrpflicht und die ihrer jungen Anhänger klaffen auseinander. So hat sich die AfD in der Vergangenheit klar für die Rückkehr zur Wehrpflicht ausgesprochen, ebenso wie die Union, die jedoch auch ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr in Erwägung zieht. Die SPD hingegen ist gegen einen verpflichtenden Wehrdienst und favorisiert ein Modell, das auf Freiwilligkeit basiert. (lla)
Verwendete Quellen:
- generation-thinking.de: Jugendtrendstudie 2025