Die Frau des türkischen Präsidenten schreibt einen persönlichen Brief an die First Lady der USA. Es geht um das Schicksal der Kinder in Gaza.

Emine Erdogan, die Frau des türkischen Präsidenten, hat in einem Brief an Melania Trump appelliert, sich für die Kinder im Gazastreifen einzusetzen. Sie vertraue darauf, "dass das wichtige Mitgefühl, das Sie für die 648 ukrainischen Kinder gezeigt haben, die ihr Leben im Krieg verloren haben, auch auf den Gazastreifen ausgeweitet wird, wo in weniger als zwei Jahren 62.000 unschuldige Zivilisten, darunter 18.000 Kinder, brutal getötet wurden".

Erdogan bezieht sich auf einen Brief, den die First Lady der USA an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet hatte. Darin hatte sie nach Angaben des US-Senders Fox New unter anderem zum Schutz von Kindern im Ukraine-Krieg aufgerufen.

Weiter schrieb Erdogan: "Als eine Mutter, als eine Frau, als ein menschliches Wesen teile ich die in Ihrem Brief ausgedrückten Gefühle zutiefst, und ich hoffe, dass Sie den Kindern von Gaza dieselbe Hoffnung geben werden, die sich genauso nach Frieden und Ruhe sehnen."

Melanie Trump soll Brief an Benjamin Netanjahu schreiben

Die türkische Präsidentengattin rief Melania Trump nun dazu auf, einen Brief an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu schreiben, um die humanitäre Krise im Gazastreifen zu beenden. Der Brief Erdogans ist auf Freitag datiert.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind angespannt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan greift Netanjahu immer wieder scharf verbal an. Erdogan hatte den Überfall der islamistischen Hamas auf den Gazastreifen im Oktober 2023 zwar verurteilt, die Hamas aber anschließend als "Befreiungsorganisation" bezeichnet.

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Am Dienstag hatte Erdogan Israel vorgeworfen, Hunger im Gazastreifen als Waffe einzusetzen. Die Bilder aus dem Palästinensergebiet seien "viel schlimmer, brutaler und unmenschlicher als die aus den Nazi-Lagern".

Die UNO hatte am Freitag für das Gebiet der Stadt Gaza offiziell eine Hungersnot erklärt. Netanjahu wies dies als "glatte Lüge" zurück. (dpa/afp/bearbeitet von mbo)