Nato-Generalsekretär Rutte hat sich über den desolaten Zustand der russischen Marine lustig gemacht. Anlass war ein möglicher technischer Defekt bei einem russischen U-Boot vor der französischen Küste.

Mark Rutte zeigt sich amüsiert über Berichte zu technischen Pannen an einem russischen U-Boot. Bei der Jahrestagung der Nato-Parlamentarierversammlung in Slowenien machte sich der Generalsekretär des Verteidigungsbündnisses laut BBC über die Einsatzbereitschaft der russischen Marine lustig.

Auslöser seiner Bemerkungen war ein Zwischenfall mit dem dieselbetriebenen U-Boot "Noworossijsk" vor der französischen Küste. Es war im Ärmelkanal an der Wasseroberfläche aufgetaucht, was international für Aufsehen sorgte.

"Jagd nach dem nächsten Mechaniker"

"Derzeit gibt es praktisch keine russische Marinepräsenz mehr im Mittelmeer. Es gibt nur ein einsames, kaputtes russisches U-Boot, das humpelnd von seiner Patrouille nach Hause zurückkehrt", erklärte Rutte in seiner Ansprache.

Seinen Spott untermauerte der Niederländer mit einem Seitenhieb auf die Popkultur: "Was für ein Unterschied zum Tom-Clancy-Roman 'Jagd auf Roter Oktober' von 1984. Heute scheint es eher eine Jagd nach dem nächsten Mechaniker zu sein", höhnte er.

Berichte über Kraftstoffleck sorgen für Alarm

Die Schwierigkeiten des russischen U-Boots scheinen schwerwiegender zu sein als zunächst bekannt. Laut dem Telegram-Kanal VChK-OGPU, der angebliche Sicherheitslecks aus Russland veröffentlicht, soll am 27. September Kraftstoff in den Rumpf der "Noworossijsk" ausgelaufen sein. Das habe den Verdacht auf technische Mängel erhärtet und das Risiko einer Explosion erhöht.

Das niederländische Verteidigungsministerium bestätigte, dass die niederländische Marine die "Noworossijsk" und ein begleitendes Schleppschiff namens "Jakow Grebelski" in die Nordsee eskortiert habe. Derweil veröffentlichte das Nato-Marinekommando Aufnahmen, die eine französische Marinefregatte bei der Beobachtung des russischen U-Boots vor der Küste der Bretagne zeigen.

Moskau weist Pannen-Vorwürfe energisch zurück

Russland reagierte umgehend auf die Berichte und wies alle Vorwürfe technischer Defekte zurück. Die russische Schwarzmeerflotte erklärte, das U-Boot führe einen "planmäßigen Flottenüberführungs-Transit" durch, nachdem es Aufgaben im Mittelmeer abgeschlossen habe.

Auch die Spekulationen über eine Notlage wies Moskau entschieden von sich: Die russische Flotte bestritt, dass das U-Boot wegen einer Fehlfunktion aufgetaucht sei. Aus Moskau hieß es stattdessen, es habe die Navigationsregeln im Ärmelkanal befolgt.

Verbindung zur russischen "Schattenflotte"

Wie "Euronews" berichtet, reiht sich der Vorfall in eine Serie auffälliger russischer Schiffsbewegungen ein. Das gesichtete U-Boot ist nicht das erste russische Marinefahrzeug, das in letzter Zeit im Ärmelkanal beobachtet wurde. Zuvor wurden bereits mehrere Schiffe entdeckt, die mutmaßlich zur sogenannten "Schattenflotte" gehören.

Anfang des Monats nahmen die französischen Behörden Ermittlungen gegen den Öltanker "Boracay" auf, der unter der Flagge Benins vor Saint-Nazaire an der französischen Atlantikküste lag. Diese sogenannten Schattenflotten-Tanker sind oft betagte Schiffe mit undurchsichtiger Eigentümerstruktur, die außerhalb des regulierten westlichen Versicherungssystems betrieben werden.

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Der russische Einsatz solcher Schiffe wirft nicht nur geopolitische Fragen auf – angesichts des Alters der Tanker und des mangelhaften Versicherungsschutzes stehen auch ökologische Risiken im Raum. Ein möglicher Ölverlust eines U-Boots könnte Gefahren für die Umwelt mit sich bringen. (bearbeitet von lla)

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