Das Weiße Haus droht wohnungslosen Menschen in Washington mit Geld- und Haftstrafen, falls sie sich weigern, in Obdachlosenunterkünfte zu ziehen.
Nach dem umstrittenen Eingreifen bei der Polizei und dem Einsatz der Nationalgarde in der US-Hauptstadt droht das Weiße Haus wohnungslosen Menschen mit Gefängnis. Betroffene in Washington sollten in Obdachlosenunterkünfte gebracht zu werden, um dort bei Bedarf Hilfe bei Suchtproblemen oder psychischen Erkrankungen zu erhalten, sagte Trump-Sprecherin Karoline Leavitt bei einer Pressekonferenz. Wer sich der Aufforderung der Polizei widersetze, müsse mit Geld- oder Gefängnisstrafen rechnen, drohte sie.
In einer beispiellosen Aktion hatte US-Präsident
Washingtons Bürgermeisterin widerspricht Trumps Darstellung
Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser widersprach Trumps Darstellung: "Die Zahlen rechtfertigen diese Maßnahme einfach nicht", sagte sie in einem Gespräch mit einem Radiosender und verwies auf die niedrigsten Werte bei der Kriminalstatistik seit 30 Jahren. Zugleich stellte sie in Aussicht, dass Stadt und Polizei kooperativ sein werden. US-Justizministerin Bondi schrieb auf X, dass sie mit Bowser ein "produktives Meeting" gehabt hätte.
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Trump hatte bereits im Vorfeld mit der Vertreibung von Obdachlosen gedroht. "Die Obdachlosen müssen wegziehen, SOFORT", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Dazu postete er Fotos, die Zelte und Verschmutzung am Straßenrand zeigen. "Wir werden euch Unterkünfte anbieten, aber WEIT WEG von der Hauptstadt." Leavitt kommentierte am Dienstag, dass die Regierung diese Option weiter prüfe. (dpa/bearbeitet von fra)