Seit ihrer Niederlage bei der US-Wahl ist es still um Kamala Harris geworden. Nun aber hielt die Demokratin erstmals eine größere Rede - und sparte dabei nicht an Kritik an Donald Trump.

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In ihrer ersten größeren Rede seit ihrer Wahlniederlage hat die frühere US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. Bei einer Veranstaltung in San Francisco sagte Harris am Mittwoch (Ortszeit), Trump setze derzeit rasch ein "seit Jahrzehnten vorbereitetes Programm" um, eine "engstirnige, eigennützige Vision von Amerika, in der diejenigen bestraft werden, die die Wahrheit sagen, Loyalisten bevorzugt werden, Machtmissbrauch betrieben wird und jeder sich selbst überlassen bleibt".

Harris sagte weiter, dieses Programm stecke hinter dem Chaos der ersten Monate von Trumps zweiter Amtszeit. Statt einer Regierung, die dafür arbeite, die höchsten Ideale der USA voranzubringen, "erleben wir die umfassende Aufgabe dieser Ideale", sagte Harris. Und weiter: "Ein Programm zum Abbau der öffentlichen Bildung. Ein Programm zum Abbau des Staates und zur Privatisierung seiner Dienstleistungen. Und das alles, während den Reichsten Steuererleichterungen gewährt werden."

Inspiriert werde Harris von US-Bürgern, die gegen die Politik Donald Trumps ankämpften. Gleichermaßen warnte sie, dass Trumps Politik von der Vorstellung Gebrauch mache, "dass wenn sie einigen Leuten Angst einflößen können, das eine abschreckende Wirkung auf andere haben wird". Dabei habe die Trump-Regierung aber nicht bedacht, "dass Angst nicht das Einzige ist, das ansteckend ist. Mut ist ansteckend."

Kamala Harris erwägt weitere Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl

Harris hatte sich nach ihrer deutlichen Niederlage gegen Trump bei der Präsidentschaftswahl 2024 zunächst öffentlich zurückgehalten. Am Mittwoch in San Francisco trat sie bei einer Veranstaltung einer Organisation zur Förderung von Frauen auf, die für die Demokratische Partei für politische Ämter kandidieren wollen.

Beobachtern zufolge erwägt die 60-Jährige derzeit eine Kandidatur auf das Amt der Gouverneurin in ihrem Heimatstaat Kalifornien, die Wahl findet 2026 statt. Zudem liebäugelt Harris demnach mit einer weiteren Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2028 - nach ihren gescheiterten Anläufen in den Jahren 2020 und 2024. (AFP/mbo)

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Teaserbild: © dpa / Godofredo A. Vásquez/AP/dpa