Der Streit zwischen Trump und Musk zieht Kreise auch über die USA hinaus. Im Kreml macht man sich bereits lustig – und schickt Offerten an den Tech-Milliardär.
Nach dem öffentlichen Zerwürfnis mit Tech-Milliardär
Trump bestätigte auf Nachfrage, dass es Bemühungen gebe, die beiden wieder zusammenzubringen. "Aber das interessiert mich nicht wirklich", sagte Trump. Er interessiere sich mehr dafür, Probleme für die USA und die Welt zu lösen.
Russland amüsiert sich über Trump-Musk-Zoff
Während Trump wenig Interesse an einer Normalisierung der Beziehung zwischen ihm und Musk hat, freut sich ein anderer. Für Russland sind die Streitereien im Weißen Haus ein gefundenes Fressen. So soll laut "Bild"-Angaben sogar der Duma-Abgeordnete Dmitri Nowikow dem Tech-Milliardär Asyl in Russland angeboten haben.
"Ich denke, dass Musk ein völlig anderes Spiel spielt", sagte Nowikow dem Staatsmedium "Tass". "Er glaubt, er bräuchte kein politisches Asyl, obwohl Russland ihm dieses natürlich gewähren könnte, wenn er es bräuchte."
Vielleicht bräuchte Musk bald tatsächlich einen sicheren Hafen, denn schon jetzt fordert der rechte Hardliner und Ex-Trump-Berater Steve Bannon, der Tesla-Boss müsse abgeschoben werden. "Sie sollten eine formelle Untersuchung seines Einwanderungsstatus einleiten, denn ich bin der festen Überzeugung, dass er ein illegaler Einwanderer ist und sofort aus dem Land abgeschoben werden sollte", sagte Bannon der "New York Times". Musk stammt ursprünglich aus Südafrika und hielt sich laut einer Recherche der "Washington Post" zumindest zeitweise illegal in den USA auf.
Auf den Schadenfreude-Zug sprang auch der Putin-Freund und Ex-Staatschef Dmitri Medwedew auf. Ausgerechnet auf Musks Social-Media-Plattform X schoss er gegen die beiden Streithähne. "Wir sind bereit einen Friedensdeal zwischen D (Donald, Anm. d. Red.) und E (Elon) auszuhandeln, aber nur gegen eine entsprechende Gebühr." Man würde Starlink-Anteile als Bezahlung akzeptieren. Zum Schluss schob er noch nach: "Don't fight, guys!" – "Bekämpft euch nicht, Jungs!"
Verliert Musk Staatsaufträge?
Für Musk könnte der Streit jedenfalls teuer werden. Auf die Frage, ob er tatsächlich in Erwägung ziehe, Musks Firmen wie Tesla und SpaceX Aufträge der Regierung zu entziehen, blieb Trump in der Air Force One vage. Man werde sich alles ansehen, aber nur das machen, was für das Land und Musk "fair" sei. Trump hatte auf seiner Plattform Truth Social am Donnerstag davon gesprochen, Aufträge und Subventionen für Musk zu streichen, um damit Milliarden Dollar einzusparen.
Musk und Trump liefern sich nach einer monatelangen, ungewöhnlich engen Zusammenarbeit inzwischen eine offene Schlammschlacht. Entzündet hat sich der Streit an einem von Trump vorangetriebenen Steuer- und Haushaltsgesetz, gegen das sich Musk stellt. Musk fordert weitaus stärkere Ausgabenkürzungen.
Der Präsident hatte am Donnerstag jede Zurückhaltung gegenüber Musks tagelanger Kritik aufgegeben und schrieb, Musk sei "verrückt geworden". Der reichste Mann der Welt verbreitete daraufhin auf seiner Plattform X etliche Posts mit heftigen Angriffen auf Trump, auf die der US-Präsident gleichermaßen schnippisch reagierte. Unter anderem schlug Musk auf der Plattform X vor, eine neue Partei der Mitte zu gründen. Zudem behauptete Musk, Trump hätte die Präsidentenwahl nie ohne seine Unterstützung gewonnen. (the)
Verwendete Quellen
- Material von afp und dpa
- Bild: Moskau bietet Musk Asyl an