US-Präsident Donald Trump kündigte an, den Posten des Nasa-Chefs doch nicht an Elon Musks Freund Jared Isaacman zu vergeben. Der Rückzug der Nominierung für den Tech-Milliardär und Weltraum-Touristen kommt überraschend. Musk äußert sich enttäuscht über Trumps Entscheidung.

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Der von US-Präsident Donald Trump als neuer Chef der Raumfahrtbehörde Nasa vorgeschlagene Milliardär und Weltraum-Tourist Jared Isaacman soll den Posten nun doch nicht übernehmen. Er habe die Nominierung des 42-Jährigen "nach einer gründlichen Überprüfung früherer Verbindungen" zurückgezogen, teilte Trump über sein Online-Sprachrohr Truth Social mit. Er werde bald einen neuen Kandidaten bekanntgeben, der "Amerika im Weltraum an die erste Stelle setzen wird".

Trump hatte den Vertrauten des Tech-Milliardärs Elon Musk bei seinem Amtsantritt im Januar als Nachfolger des zurückgetretenen Nasa-Chefs Bill Nelson nominiert. Medienberichten zufolge hätte die Personalie in Kürze durch den US-Senat bestätigt werden sollen.

Musk äußert sich enttäuscht

Musk zeigte sich enttäuscht über die zurückgezogene Nominierung Isaacmans und schrieb auf der Plattform X: "Man findet selten jemanden, der so kompetent und gutherzig ist."

Trumps Abkehr von seinem einstigen Kandidaten kommt überraschend. Im Dezember vergangenen Jahres hatte er ihn noch in den höchsten Tönen gelobt. Mit seiner Erfahrung als Astronaut sei Isaacman "ideal dafür geeignet (...), die Nasa in eine mutige neue Ära zu führen", urteilte Trump damals.

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Isaacman selbst kommentierte seine Demission ebenfalls auf X: "Ich werde immer dankbar für diese Gelegenheit sein und unseren Präsidenten und die Nasa anfeuern, wenn sie uns in das größte Abenteuer der menschlichen Geschichte führen." Die USA verdienten den Allerbesten, "einen Administrator, der bereit ist, die besten und klügsten Köpfe zu reorganisieren, neu aufzubauen und zu versammeln, um die weltverändernden Schlagzeilen zu liefern, für die die Nasa geschaffen wurde".

Isaacman ist ein Weltraum-Tourist

Isaacman hatte in den vergangenen Jahren mit zwei privaten Weltraum-Missionen für Aufsehen gesorgt: 2021 war er Teil der ersten nur aus Laien-Astronauten bestehenden Crew im All und kreiste gemeinsam mit drei anderen Raumfahrern knapp drei Tage lang um die Erde. Im September 2024 nahm er mit drei anderen Weltraum-Touristen an der Mission "Polaris Dawn" teil, bei der sie in rund 1.400 Kilometer Höhe schwebten und auch kurz aus ihrem Raumschiff ausstiegen.

Laien-Astronauten im All
Dieses von Polaris zur Verfügung gestellte Bild zeigt Jared Isaacman (l-r), Tech-Unternehmer, Anna Menon und Sarah Gillis, SpaceX-Mitarbeiterinnen, und Scott Poteet, pensionierter Oberstleutnant der Air Force. Der 39-jährige US-Milliardär Isaacman, der im vergangenen Jahr Teil der ersten nur aus Laien-Astronauten bestehenden Raumfahrt-Crew im All war, hat drei weitere Reisen in den Weltraum gebucht. © dpa / John Kraus/Polaris/AP

Isaacman soll Demokraten mit Spenden unterstützt haben

Bei beiden Missionen arbeitete Isaacman mit SpaceX zusammen, der privaten Raumfahrtfirma von Elon Musk, der am Freitag nach turbulenten Monaten als Beauftragter für Kostensenkung seinen Posten in der Trump-Regierung verließ.

Laut der "New York Times" dürfte Trumps Personalentscheidung auch mit dem schwindenden Einfluss Musks in der Regierung zu tun haben. Zudem habe der Republikaner erfahren, dass Isaacman die Demokraten in der Vergangenheit mit Parteispenden unterstützt habe, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. (dpa/bearbeitet von mak)