Egal ob roh, gegart oder gefüllt – die Paprika gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten. Doch bei der Zubereitung sorgt ein Detail oft für Unsicherheit: Was passiert mit den vielen kleinen Kernen im Inneren? Müssen sie entfernt werden oder darf man sie bedenkenlos mitessen?
Beim Aufschneiden der Paprika fallen sie meist direkt ins Auge: helle, flache Samen, die am Fruchtfleisch haften oder sich auf der Arbeitsfläche verteilen. Doch wie sinnvoll ist es wirklich, sie mühsam herauszupulen – und sind sie gesundheitlich bedenklich?
Müssen Paprikakerne entfernt werden?
Fakt ist: Paprikakerne sind weder giftig noch ungesund. "Gesundheitlich ist das gelegentliche Mitessen von Samen der Gemüsepaprika nicht problematisch", erklärt Ernährungsexpertin Hannah Zeyßig von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen laut Öko-Test. Auch für Kleinkinder gelten die Kerne in der Regel als unbedenklich – solange keine Gefahr besteht, dass sie sich daran verschlucken.
Wer die Kerne mitisst, muss allerdings mit einem leicht bitteren Geschmack rechnen. Auch die eher feste Konsistenz kann je nach Gericht als störend empfunden werden. Aus gesundheitlicher Sicht gibt es jedoch keinen Grund, sie grundsätzlich zu entfernen.
Warum Sie Paprikakerne sogar mitessen sollten
Paprikakerne sind sogar gesund: Nach Angaben der Ernährungsexpertin enthalten die Paprikasamen wertvolle Inhaltsstoffe, wie Ballaststoffe und Antioxidantien. "In haushaltsüblichen Mengen ist der gesundheitliche Effekt zwar begrenzt, ein Mitessen ist aber aus ernährungsphysiologischer Sicht durchaus sinnvoll – vor allem, wenn die Kerne zum Beispiel mitverarbeitet oder gemahlen werden", erklärt Hannah Zeyßig zudem.
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Das Gleiche gilt übrigens auch für schwarze oder dunkel verfärbte Kerne in der Paprika. Solche Farbveränderungen entstehen meist durch natürliche Alterungsprozesse, Kälteschäden oder unsachgemäße Lagerung. Solange die Paprika selbst keine Schäden oder braune Flecken aufweist, können Sie sie wie gewohnt ganz zubereiten und die Kerne bedenkenlos mitessen, so die Verbraucherzentrale. Sind die Kerne jedoch matschig, muffig oder schimmelig, ist Vorsicht geboten. In diesem Fall sollte die Paprika entsorgt werden.
Gewürzpaprika: Vorsicht bei den Samen
Bei Gewürzpaprikas wie Peperoni, Chili und Spanischem Pfeffer sollten Sie anders als bei milden Gemüsepaprika vorsichtig sein. Die Samen der schärferen Sorten enthalten Capsaicin, den Stoff, der für die Schärfe verantwortlich ist. Dieser kann Reizungen im Mund- und Magen-Darm-Bereich auslösen. Deshalb raten Verbraucherschützer dazu, die Samen der schärferen Paprikasorten möglichst gar nicht oder nur in sehr kleinen Mengen zu verzehren. (dam)
Verwendete Quellen
- Öko-Test: Paprikakerne: Müssen sie raus oder kann man sie mitessen?
- Rheinische Post: Paprikakerne mitessen? Was dafür spricht
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