Stuttgart - Alarmanlagen sind in der Regel eher als Ergänzung zu mechanischen Sicherungseinrichtungen zu sehen. Wer nach einem wirksamen Einbruchsschutz sucht, sollte zunächst seine Fenster und Türen richtig absichern. Dazu rät Sabrina Krenzler von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Je nach Art und Umfang können Alarmanlagen laut Krenzler aber durchaus eine abschreckende Wirkung haben. Auch Einbrecher wissen, dass die Anlagen schnell und gezielt Wach- und Sicherheitsunternehmen alarmieren können - wodurch für sie das Risiko steigt, entdeckt und festgenommen zu werden.
Idealerweise kombiniert man also beides - und die Alarmanlage löst aus, bevor Einbrecher den mechanischen Schutz überwunden haben.
Besonderheit der Infraschall-Technik
Auf dem Markt gibt es unter anderem Alarmanlagen mit Infraschall-Technik - oder auch Luftdruck-, Luftvolumen- oder Raumresonanzfrequenz-Technik. Sie arbeiten mit einer Art "Druckmesser". Dieser erkennt geringe Luftdruckschwankungen, die beim Öffnen von Fenster oder Türen kurzzeitig entstehen, und löst dann einen Alarm aus, erklärt Sabrina Krenzler.
Allerdings sollte man dazu wissen: Druckschwankungen oder Infraschallwellen treten auch bei Gewitter oder starkem Wind auf. Deswegen kann es laut Krenzler zu Falschalarmen kommen. Die Polizei empfiehlt Anlagen mit Infraschall-Technik eher nicht. Für solche Anlagen liegen keine Zertifizierung von akkreditierten Prüfstellen vor.
Durch häufige Falschalarme, die kostenpflichtig sein können, kann die Einbruchmeldeanlage (EMA) an Glaubwürdigkeit verlieren, warnt die Initiative "k-einbruch" und gibt Tipps, was es bei der Wahl einer Alarmanlage zu beachten gibt.
Verschiedene Überwachungsarten
Grundsätzlich unterscheidet man diese gängigen Überwachungsarten:
- Fallenüberwachung: Dabei kommen Bewegungsmelder, Infrarot-, Ultraschall- oder Mikrowellen-Technik zum Einsatz. Überwacht werden Bereiche, in die Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit eindringen werden. Die Technik kommt erst zum Einsatz, wenn Einbrecher bereits in den von der EMA überwachten Bereich eingedrungen sind.
- Außenhautüberwachung: Sie legt den Fokus auf Fenster und Türen, löst den Alarm vor dem Einbruch aus. Gut geeignet für Wohnhäuser, da der Alarm auch bei Anwesenheit aktiviert werden kann.
Zudem gibt es verschiedene Alarmierungsarten:
- Der Externalarm gibt akustische Signale im Gebäude ab, um Einbrecher abzuschrecken. Ergänzend kann man ein optisches Signal, etwa Blitzleuchten, installieren lassen.
- Der Fernalarm informiert eine ständig besetzte Notruf- oder Serviceleitstelle. Diese kann im Ernstfall die Polizei oder andere Hilfe rufen. Wichtig: Diese Stellen sollten zertifiziert sein.
- Der Internalarm informiert anwesende Personen im Gebäude - damit diese dem Einbrecher nicht in die Arme laufen.
Die Experten raten die Einbruchmeldeanlage so zu erweitern, dass damit auch ein Überfallalarm ausgelöst werden kann. Geprüfte und zertifizierte Alarmanlagen kann man zudem mit Smarthome-Anwendungen kombinieren.
Der Schutz muss zu den örtlichen Bedingungen und dem eigenen Risiko passen. Welche Überwachungsart individuell geeignet ist, klären Eigentümer am besten in einem Gespräch mit einem Fachbetrieb oder bei einer Beratungsstelle der Kriminalpolizei. © Deutsche Presse-Agentur