Berlin - Grundsätzlich unterscheidet man zwischen mineralischen, synthetischen und natürlichen Dämmstoffen. Doch welcher Dämmstoff passt, wann am besten? Und welche Kriterien sind bei der Auswahl entscheidend?
"Private Bauherren und Modernisierer sollten bei der Auswahl von Dämmstoffen nicht nur auf die Dämmwirkung achten, also wie gut ein Material Wärme zurückhält", rät Erik Stange vom Bauherren Schutzbund. Bauherren sollten die Entscheidung für einen Dämmstoff vielmehr im Gesamtzusammenhang des Bauvorhabens treffen.
Wichtige Kriterien der Dämmstoffe
"Es kommt darauf an, dass der Dämmstoff zur konkreten Bausituation passt – ob Neubau oder Sanierung – und zu den individuellen Anforderungen, etwa in puncto Nachhaltigkeit oder Schallschutz", so Stange. Er zählt wichtige Kriterien auf, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen können:
- Brandschutz
- Feuchte-Verhalten
- Wärmeleitfähigkeit
- ökologische Verträglichkeit
- spätere Entsorgung
Häufig ist es also Abwägungssache. "Mineralwolle etwa ist nicht brennbar und vielseitig einsetzbar, während synthetische Stoffe wie Polystyrol eine sehr gute Dämmleistung bei geringem Gewicht bieten, aber ökologisch weniger vorteilhaft sind", erklärt Stange. Um eine sinnvolle Auswahl treffen zu können, sollten Bauherren sich über die Eigenschaften der Dämmstoffe gut informieren.
Details zu den Eigenschaften der Dämmstoffe
Besonders wichtig ist die Wärmeleitfähigkeit des Materials. Je niedriger dieser Wert ist, desto besser eignet sich das Material grundsätzlich zur Dämmung. Liegt dieser zwischen 0,03 und 0,05 Watt pro Meter und Kelvin, handelt es sich um einen guten Wert, erklärt Stange. Bei einer Wärmeleitfähigkeit unter 0,03 Watt pro Meter und Kelvin sprechen Experten von einem sehr guten Dämmstoff.
Übrigens: Die Dämmwirkung beschreibt das Gesamtergebnis im Bauteil. Sie hängt nicht nur von der Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Materials ab, sondern auch von der Dicke der Dämmschicht sowie vom Aufbau und der Ausführung des gesamten Bauteils.
Außerdem ist entscheidend, wie Dämmstoffe sich gegenüber Feuchtigkeit verhalten. Dazu erklärt Stange: Ein "diffusionsoffener" Dämmstoff könne - im Gegensatz zu "diffusionsdichten" Dämmstoffen - Wasser und Wasserdampf aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Die "Kapillaraktivität" informiert über die Möglichkeit eines Dämmstoffs, Feuchtigkeit aktiv innerhalb des Materials zu transportieren.
Überdies werden Baustoffe auch mit Blick auf ihre Brennbarkeit gemäß der DIN 4102 in Baustoffklassen eingeteilt: A1, A2, B1, B2, B3. Dabei ist A1 laut BSB die höchste Klassifizierung - sie bedeutet nicht brennbar. Die Klassen B1 bis B3 gelten als brennbar, wobei B1 als "schwer entflammbar" noch zulässig ist. © Deutsche Presse-Agentur