Die roten Punkte an Briefkästen der Deutschen Post garantierten bislang eine besonders schnelle Zustellung. Doch damit ist nun Schluss.
Die Deutsche Post verabschiedet sich von einem ihrer Symbole im Straßenbild: dem roten Punkt an Briefkästen. Dieses Markierungszeichen war über viele Jahre hinweg ein Hinweis darauf, dass der jeweilige Briefkasten besonders häufig geleert wurde – nämlich oftmals auch in der Nachmittags- oder Abendzeit nach 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen. Doch diese Zeiten sind vorbei: Die Post hat bestätigt, dass es den roten Punkt künftig nicht mehr geben wird.
Briefkästen ohne roten Punkt: Das ändert sich bei der Deutschen Post
Laut Unternehmensangaben hat sich die Praxis der späten Leerung überlebt. Zwar wurden diese späten Leerungen früher tatsächlich noch am selben Abend sortiert, heute aber werden Briefe, die nach 20 Uhr oder am Sonntag eingeworfen werden, erst am nächsten Werktag verarbeitet. Der ursprüngliche Vorteil für den Absender – eine schnellere Zustellung – entfällt somit.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnen sich diese Sonderleerungen nicht mehr. Die Post optimiert ihre Prozesse, reduziert Leerungszeiten und ersetzt in diesem Zuge auch die bisher übliche optische Kennzeichnung.
Diese Funktion ersetzt den roten Punkt
Statt des roten Punktes setzt das Unternehmen künftig auf QR-Codes, die direkt auf den Briefkästen angebracht werden. Diese sollen vor allem hilfreiche Zusatzinformationen liefern, etwa zur nächsten Leerung, zur erwartbaren Laufzeit einer Sendung oder zu passenden Portotarifen.
Die Umstellung erfolgt schrittweise und soll bis Mitte 2025 bundesweit abgeschlossen sein. Die Post verfolgt damit das Ziel, ihren Service besser in digitale Abläufe zu integrieren.
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Für viele Menschen mag das zunächst verwirrend sein. Gerade ältere Nutzerinnen und Nutzer könnten sich daran stören, dass ein klar sichtbares Zeichen durch einen QR-Code ersetzt wird, dessen Nutzung ein Smartphone und Grundkenntnisse im Umgang mit digitalen Medien voraussetzt. Die Post verweist in solchen Fällen auf ihre Kunden-App, das Onlineportal sowie die weiterhin angebrachten Leerungszeiten auf den Briefkästen selbst.
Modernisierung der Deutschen Post
Der Schritt ist Teil einer umfassenden Modernisierung: Während das Briefaufkommen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgeht – nach Angaben des Weltpostvereins ist die Menge der inländischen Briefe in Deutschland von 2000 bis 2017 um knapp 20 Prozent gesunken – wächst das Paketvolumen stetig.
Um diesen Wandel zu bewältigen, setzt die Post verstärkt auf sogenannte Verbundzustellung: Briefe und Pakete sollen vermehrt von denselben Zustellkräften ausgeliefert werden. Bis 2030 will das Unternehmen rund 90 Prozent der Sendungen auf diesem Weg zustellen. Diese Umstellung erfordert neue Fahrzeugkonzepte, neue Arbeitsroutinen und eben auch neue Systeme im Bereich der Infrastruktur – wie etwa bei den Briefkästen. (lau)
Verwendete Quellen
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