Frankfurt/Main - Eltern kleiner Kinder sind beim Waschen der Kleidung einiges gewohnt. Aber mit steigendem Alter bekommt auch diese Herausforderung ein Upgrade: Wie bitte bekommt man also Klebereste aus dem Shirt und einen halben Rasen aus dem Hosenboden?

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Problem: Farbflecken und Kleber-Reste

Reinigungsexperte Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel rät zur Vorbehandlung mit Orangenöl, das aus den Schalen der Früchte gewonnen wird. Alternativ eigne sich ein Reiniger mit einem hohen Gehalt an Orangenöl oder ein Spezial-Fleckenentferner für Farben und Kleber.

Das Kleidungsstück dann in die Waschmaschine geben und bei der laut Pflegeetikett höchstmöglichen Temperatur reinigen. Dafür so viel Waschmittel nutzen, wie der Hersteller für stark verschmutzte Wäsche empfiehlt.

Wichtig: Den Dampf von Orangenöl einzuatmen, sei zwar kein Problem. Als Flüssigkeit dürfe es aber keinesfalls in die Lunge gelangen, erläutert Glassl. Der Experte empfiehlt daher, den Behälter des Orangenöls - wie auch jene für alle anderen Wasch- und Reinigungsmittel – nach der Nutzung fest zu verschließen und außer Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Problem: Rote und orangefarbene Flecken

Erdbeeren, Tomaten, Suppen und Soßen: Gerade rote und orangene Flecken vom Kita-Essen oder vom Snacken am Nachmittag sind hartnäckig, insbesondere wenn sie stundenlang auf der Kinderkleidung eingetrocknet sind. Der Experte empfiehlt die Vorbehandlung mit Spezial-Fleckenmittel und anschließendes Reinigen in der Maschine bei der höchstmöglichen Waschtemperatur.

Flecken von Brei auf der Kleidung eines Kleinkinds
Das kann keiner vermeiden: Breireste auf Lätzchen und meist auch noch auf der Kleidung von Babys und Kleinkindern. © dpa / Mascha Brichta/dpa-tmn

"Wenn nach dem Waschen von Flecken durch Gewürze wie zum Beispiel Kurkuma, Obst, Gemüse oder Tomaten noch ein Schatten des Flecks zurückbleibt, dann hilft Sonnenlicht", erläutert Glassl. "Das Textilstück für ein paar Stunden in die Sonne hängen oder legen." Allerdings sollte man bei farbigen Textilien dies nicht zu lange tun - sonst können manche Stoffe ausbleichen.

Problem: Grasflecken

Wenn Grasflecken in den Kleidungsstücken zurückbleiben, kann dies am falschen Waschmittel liegen. Glassl empfiehlt, Vollwaschpulver mit Bleichmittel auf Sauerstoffbasis zu nutzen. Dieses hat eine höhere Waschwirkung als flüssiges Waschmittel.

Der Rest ist wie gehabt bei stark verschmutzter Kleidung: So viel Waschmittel in die Dosierkammer geben, wie der Hersteller für diesen Dreck-Grad empfiehlt. Diese Angabe findet man auf der Verpackung des Waschmittels. Und dann die höchstmögliche Waschtemperatur wählen - das steht auf dem Etikett im Kleidungsstück.

Extra-Tipp: Noch mal grundsätzlich überprüfen, ob die üblicherweise genutzte Waschmittelmenge zur Wasserhärte am Wohnort passt. Härteres Wasser benötigt mehr Waschmittel, da dieses das Wasser etwas weicher macht. Die örtliche Wasserhärte kann man im Internet recherchieren beziehungsweise beim lokalen Wasserversorger erfragen. Diese Zahl wird dann mit der Angabe zur Waschmittelmenge auf dessen Verpackung abgeglichen.

Problem: Verfärbungen von der Sonnencreme

Sonnenschutzcreme vermischt mit Schweiß färbt sich manchmal etwa am Shirt-Kragen ab. Dagegen helfen eine Plastiktüte oder ein Gefrierbeutel und ein Mittel gegen Obstflecken.

Und so setzt man beides ein: "Wenn das Textilstück mit Sauerstoffbleiche behandelt werden darf: Ganzes Textilstück sehr feucht machen. Dann entweder Fleckensalz mit Bleichmittel auf Sauerstoffbasis oder Spezialfleckensalz gegen Obstflecken auf den Fleck beziehungsweise die Flecken geben", empfiehlt Bernd Glassl. "Anschließend das Textilstück mit dem Fleckensalz über Nacht fest verschlossen in einem Plastikbeutel liegen lassen, damit es nicht austrocknet und das Fleckensalz wirken kann."

Danach wie gehabt: ab damit in die Waschmaschine bei möglichst hohen Temperaturen und der richtigen Menge Waschmittel.  © Deutsche Presse-Agentur