Berlin/Plauen - Wie viel Geld hat Leon eigentlich auf dem Konto? Und wie viel Meryem? Manch einer würde das zu gerne aus seinem privaten Umfeld erfahren. Glaubt man einer Civey-Umfrage im Auftrag des Kreditportals Smava, hängt die Antwort unter anderem davon ab, wo Leon und Meryem wohnen - und auch davon, wie alt sie sind.

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Im Schnitt haben der Umfrage zufolge 17 Prozent der befragten Erwachsenen in Deutschland einen Kontostand von bis zu 500 Euro auf dem Girokonto. Bei rund jedem Zehnten (10,3 Prozent) liegt der Kontostand zwischen 2.000 und 4.000 Euro, etwa jeder Neunte (11,2 Prozent) ist mit mehr als 10.000 Euro im Plus. Der Rest liegt irgendwo dazwischen, hat das Konto überzogen oder weiß nicht um den aktuellen Kontostand.

Saarländer haben besonders gut gefüllte Girokonten

Besonders häufig geknackt wird die 10.000-Euro-Marke unter den 30- bis 39-Jährigen. In dieser Altersgruppe ist etwa jeder Sechste (16,3 Prozent) fünfstellig im Plus. Bei den 40- bis 49-Jährigen ist es hingegen nur rund jeder Zwölfte (7,9 Prozent).

Auch der Familienstand macht offenbar einen Unterschied: Ledige Erwachsene parken demnach deutlich häufiger so viel Geld auf dem Konto (14,6 Prozent) als Verheiratete oder Verwitwete (10,7 Prozent) und als Geschiedene (6,5 Prozent).

Auf einen besonders großen Puffer auf dem Girokonto legen offenbar auch Saarländerinnen und Saarländer Wert. Sie führen das Ranking mit den dicksten Girokonten mit 14,2 Prozent an. Dahinter folgen Hamburgerinnen und Hamburger (13,6 Prozent) sowie Thüringerinnen und Thüringer (12,4 Prozent), die ebenfalls oft mehr als 10.000 Euro im Plus sind. Höchstens 1.000 Euro haben dagegen besonders häufig die Erwachsenen in Bremen (31,4 Prozent), Berlin (27,6 Prozent) und Schleswig-Holstein (27,0 Prozent) auf dem Konto.

Girokonto sollte nur notwendige Mittel bereithalten

Wie viel Geld bei jemandem auf dem Girokonto liegt, kann zwar mitunter interessant sein. Es sagt über dessen tatsächliche Vermögensverhältnisse allerdings wenig aus. Aber wie viel Kontostand ist genug?

Die Verbraucherzentrale Sachsen empfiehlt etwa, das Girokonto lediglich für den monatlich anfallenden Zahlungsverkehr zu nutzen und daher nur in etwa das Guthaben vorzuhalten, das für die Ausgaben benötigt wird.

"Wir raten, überschüssiges Guthaben beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto zu überweisen", sagt Verbraucherschützerin Jasmin Trautloft. Damit sei es besser vor Betrugsfällen geschützt und könne zudem etwas Zinsertrag erwirtschaften. Denn diese gibt's auf Bestände eines Girokontos in der Regel nicht.

Liegt auch auf dem Tagesgeldkonto mehr als eine Reserve von zwei bis drei Netto-Monatseinkommen, kann überschüssiges Geld in Festgeld oder Wertpapieren angelegt werden - etwa Fonds oder ETF. "Zu beachten ist dabei eine breite Streuung sowie die passende Risikoklasse der Anlageprodukte, die zur eigenen Risikoneigung passen muss", so Trautloft.

Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey zwischen dem 28. Februar und dem 26. März 2025 mehr als 5.000 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren befragt.  © Deutsche Presse-Agentur