Wenn die Sommerhitze die Wohnung zur Sauna macht, kann ein Aufenthalt dort unerträglich werden. Ein simpler Trick mit gefrorenen Wasserflaschen soll Abhilfe schaffen - doch hält er wirklich, was er verspricht?
Die Temperaturen klettern, die Sonne brennt erbarmungslos und die eigenen vier Wände verwandeln sich in einen Backofen. Wer keine Klimaanlage besitzt oder keine exorbitante Stromrechnung möchte, muss zu alternativen Kühlmethoden greifen.
Ein besonders simpler Trick macht derzeit in den sozialen Medien die Runde: Mit einer Wasserflasche aus dem Gefrierfach soll sich die Raumtemperatur spürbar senken lassen.
So geht der Flaschen-Trick
Eine handelsübliche 1,5-Liter-Plastikflasche wird zu etwa zwei Dritteln mit Leitungswasser gefüllt und über Nacht ins Gefrierfach gelegt. Am nächsten Tag wandert der gefrorene Block dann an den höchsten Punkt des Raumes - auf einen Schrank, ein hohes Regal oder eine andere erhöhte Position. Warme Luft steigt nach oben, sodass die Kühlung am höchsten Punkt des Raumes am effektivsten ansetzt.
Dort beginnt das Eis langsam zu schmelzen und dabei soll sich eine wohltuende Kühle verbreiten. Wichtig ist dabei eine wasserundurchlässige Unterlage, da beim Schmelzvorgang Kondenswasser entstehen kann.
Das Prinzip basiert auf einem simplen physikalischen Vorgang: der sogenannten Schmelzwärme. Wenn das Eis in der Flasche schmilzt, entzieht es der Umgebung Energie und bewirkt dadurch eine Temperaturabsenkung. Anders als bei anderen Kühlmethoden mit feuchten Tüchern etwa steigt dabei die Luftfeuchtigkeit nicht merklich an. Ein zusätzlicher Ventilator kann die Verteilung der entstehenden Kälte im Raum verstärken, in sehr großen Räumen empfiehlt sich der Einsatz von zwei Flaschen gleichzeitig.
Was der Hack wirklich kann
Laut "Focus" können in einem etwa 20 Quadratmeter großen Zimmer durchaus einige Grad Unterschied spürbar werden - vorausgesetzt, keine Personen oder elektrischen Geräte produzieren zusätzliche Wärme und es dringt keine weitere Hitze von außen ein. In der Praxis sind solche Idealbedingungen jedoch selten gegeben.
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Der Flaschen-Trick hat zudem einige Schwächen. Die Kühlwirkung bleibt örtlich begrenzt und sobald das Eis vollständig geschmolzen ist, endet sie. Für eine dauerhafte Temperaturregulierung müssten ständig neue gefrorene Flaschen nachgelegt werden. Hinzu kommt der Energieaufwand: Das Einfrieren der Wasserflasche benötigt Strom.
Alternative Kühlmethoden für heiße Tage
Wer auf der Suche nach anderen kostengünstigen Kühloptionen ist, kann zusätzliche Tricks ausprobieren. Grünpflanzen auf der Fensterbank etwa wirken isolierend und schützen vor der direkten Sonneneinstrahlung.
Bewährte Maßnahmen wie das Abdunkeln der Räume tagsüber durch Vorhänge oder Rollläden sowie nächtliches Lüften bleiben die Grundlage jeder natürlichen Raumkühlung. In Kombination mit dem Flaschen-Trick lässt sich so zumindest eine gewisse Verbesserung des Raumklimas erreichen. (eyn)
Verwendete Quellen
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