Kellerasseln gelten als ungefährlich, doch ihre Anwesenheit in einem Haus deutet auf eine andere potenzielle Problematik hin, die man ernst nehmen sollte.
Wer Kellerasseln im Haus entdeckt, sollte diesen Fund ernst nehmen. Zwar gelten die kleinen Krustentiere als ungefährlich für die Gesundheit und übertragen keine Krankheiten, doch ihre Anwesenheit ist ein deutliches Zeichen für ein anderes, oft verborgenes Problem: dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Das feuchte Raumklima ist nicht nur für die Asseln ideal, sondern auch für Schimmelpilze – und diese können langfristig Allergien, Atemwegsbeschwerden oder Asthma auslösen. Häufig steckt hinter dem Befall eine unentdeckte Ursache wie ein Wasserschaden, undichte Kellerwände, Risse im Mauerwerk oder schlicht falsches Lüftungsverhalten.
Doch auch die Kellerasseln selbst können bei starkem Befall zum Problem werden: Sie knabbern an gelagerten Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Obst und machen diese dadurch ungenießbar.
Ursachenbekämpfung statt reiner Schädlingsjagd
Die effektivste Bekämpfung beginnt nicht mit Fallen oder Gift, sondern mit der Beseitigung der Feuchtigkeitsquelle. Regelmäßiges Stoßlüften – fünf bis zehn Minuten, mehrmals am Tag – ist deutlich wirksamer als dauerhaft gekippte Fenster.
Risse und Fugen im Mauerwerk, defekte Fensterdichtungen oder undichte Kellerfenster sollten repariert und, wo möglich, zusätzlich mit feinmaschigen Gittern gesichert werden. Auch bauliche Mängel wie schlecht abtrocknende Wände oder Dächer müssen behoben werden.
Im Alltag helfen einfache Maßnahmen wie das Vermeiden von Wäschetrocknen in schlecht gelüfteten Räumen, das rasche Abziehen von Feuchtigkeit im Bad und das regelmäßige Trocknen von Badematten.
Hausmittel und Fallen gegen Kellerasseln
Erst wenn man sich um die Ursache für die Feuchtigkeit gekümmert hat, lohnt sich die gezielte Bekämpfung der Tiere. Bewährt haben sich einfache Hausmittel: Ausgehöhlte Kartoffeln, Möhren oder Apfelstücke dienen als Köder, in die sich die Asseln verkriechen und die man dann im Freien entsorgt.
Auch feuchte Tücher, die abends auf den Boden gelegt werden, locken die Tiere an – morgens kann man sie mitsamt Asseln nach draußen bringen. Manche schwören auf Geruchsbarrieren aus Backpulver, Natron, Salbei oder Zimt, die Kellerasseln meiden.
Für stärkere Wirkung eignen sich spezielle Fallen, die mit Alkohol präpariert sind, oder der Einsatz von Nematoden – winzigen Fadenwürmern, die Asseln abtöten. Letzteres funktioniert allerdings nur bei Temperaturen über zwölf Grad. Im Garten helfen natürliche Fressfeinde wie Igel, Vögel, Kröten oder Spinnen.
Empfehlungen der Redaktion
Wann der Profi ran muss
Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen oder Vorräte akut gefährdet sind, ist der Schädlingsbekämpfer die letzte Option. Er kann entweder giftfreie Leimfallen aufstellen oder Kontaktinsektizide wie Pyrethrum einsetzen. (lau)
Verwendete Quellen:
- T-Online.de: Warnsignal: Kellerasseln im Haus
- Focus Praxistipp: Kellerassel Falle: Ursachen und Hausmittel
- Umweltbundesamt: Infoblatt Kellerasseln
- Selbermachen.de: Kellerasseln natürlich bekämpfen und vertreiben
© 1&1 Mail & Media/spot on news