Darf man Salbei noch essen, wenn er blüht? Wann und wie er geerntet werden sollte – und warum ein Rückschnitt wichtig ist.

Mehr zum Thema Haus & Garten

Salbei zählt zu den beliebtesten Küchen- und Heilkräutern im heimischen Garten. Die aromatischen Blätter der mediterranen Pflanze finden in Tees, Fleischgerichten oder Hausmitteln vielfache Verwendung. Doch häufig stellt sich die Frage: Lässt sich Salbei auch noch verwenden, wenn er bereits blüht?

Optimaler Zeitpunkt für die Ernte

Die beste Erntezeit für Salbei (Salvia officinalis) liegt zwischen Juni und August, bevor die Pflanze ihre Energie in die Blütenbildung steckt. In dieser Phase enthalten die Blätter die höchste Konzentration an ätherischen Ölen – insbesondere Thujon, Cineol und Kampfer –, die für das charakteristische Aroma verantwortlich sind.

Lesen Sie auch

Empfohlen wird das Schneiden an einem trockenen, sonnigen Vormittag. Dabei sollten möglichst ganze Triebspitzen mit mehreren Blattpaaren geerntet werden. Ein Rückschnitt bis auf ein Drittel der Triebe regt die Pflanze zur buschigen Weiterentwicklung an.

Salbei während der Blüte: Weiterverwendung möglich

Auch während oder nach der Blüte ist Salbei prinzipiell essbar. Die Qualität der Blätter verändert sich jedoch. Mit dem Beginn der Blüte sinkt der Gehalt an ätherischen Ölen in den Blättern, während Bitterstoffe zunehmen können. Das Aroma wird dadurch herber, teils leicht holzig. Für den Einsatz in der Küche – etwa in gebratener Form oder in Teemischungen – kann blühender Salbei dennoch verwendet werden, auch wenn der Geschmack weniger fein ausfällt.

Zudem entwickeln die Blüten selbst ein mildes, leicht süßliches Aroma. Sie sind essbar und eignen sich als dekorativer Zusatz in Salaten oder für die Garnitur von Speisen.

Einfluss der Blüte auf die Pflanzengesundheit

Lässt man die Salbeipflanze unbeschnitten blühen, kann das langfristig zu einer Verholzung der Triebe und einem Rückgang der Vitalität führen. Daher wird empfohlen, blühende Triebe zeitnah zurückzuschneiden, wenn keine Samengewinnung oder gezielte Vermehrung geplant ist. Die Pflanze investiert sonst einen Großteil ihrer Energie in die Samenbildung, was das Wachstum neuer Blätter hemmen kann.

Ein regelmäßiger Rückschnitt nach der Blüte fördert zudem die Bildung neuer Triebe und verlängert die Lebensdauer des Halbstrauchs.

Fazit

Salbei lässt sich auch während der Blüte noch ernten und verwenden, wenngleich mit geschmacklichen Einbußen zu rechnen ist. Für die kulinarische Nutzung empfiehlt sich die Ernte vor der Blüte, da in dieser Phase das Aroma am intensivsten ist. Blühender Salbei ist nicht giftig – die Blätter bleiben genießbar, und auch die Blüten sind essbar. Für eine dauerhaft vitale Pflanze empfiehlt sich jedoch ein rechtzeitiger Rückschnitt. (elm)

Verwendete Quellen:

  © 1&1 Mail & Media/spot on news