Mit Pappe als Barriere im Beet lässt sich Unkraut dauerhaft unterdrücken. Welche Technik funktioniert und warum Essig keine gute Alternative ist.

Unkraut zu jäten ist lästig und belastet Rücken und Zeitbudget vieler Hobbygärtner. Ein einfacher und umweltfreundlicher Trick bietet Abhilfe: Statt das Unkraut mühselig herauszuziehen, wird das Beet mit Pappe abgedeckt. Diese kartonartige Schicht verhindert, dass Licht ans Erdreich gelangt – die Keimung von Unkrautsamen wird blockiert und bestehende Pflanzen ersticken nach und nach. Worauf Gärtner bei der Methode achten sollten.

Anleitung: So gelingt das Mulchen mit Pappe Schritt für Schritt

In einer ersten Phase wird das betroffene Beet gründlich von sichtbarem Unkraut befreit. Anschließend wird die Pappe zerkleinert und flächig ausgelegt. Eine darauffolgende Abdeckung mit Erde, Laub oder Kompost dient dem Gewicht und verhindert ein Verwehen der Schicht. Diese zusätzliche Schicht wirkt zudem als Nährstofflieferant und fördert das Bodenleben. Im zweckmäßig zugänglichen Gemüsegarten kann Hackschnitzel oder Rindenmulch als Oberlage verwendet werden.

Warum Essig als Unkrautmittel kritisch ist

Klassische Hausmittel wie Essig oder Salz gelten oft als einfache Lösungen, sind jedoch häufig problematisch. Essig mit hohem Säuregehalt beschädigt zwar oberirdische Pflanzenteile, tötet jedoch kaum die Wurzel ab. Gleichzeitig kann saure Lösung ins Erdreich gelangen und nützliche Bodenlebewesen schädigen, was die Umwelt belastet. Auf versiegelten Flächen wie Terrassen oder Einfahrten ist der Einsatz ohne entsprechende Zulassung strafbar und mit Bußgeldern belegt. Selbst auf unversiegelten Beeten sind alternative Mittel meist nachhaltiger und effektiver.

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Vorteile des Pappemulchs gegenüber Vlies und Chemie

Die Pappeschicht ist biologisch abbaubar, verbessert die Bodenstruktur und unterdrückt Unkraut langfristig, ohne chemische Rückstände zu hinterlassen. Sie ersetzt synthetisches Unkrautvlies und Rindenmulch und spart erheblich Arbeit und Zeit. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die gleichzeitige Versorgung des Pflanzenbodens, da Pappe organisch zersetzt wird und als Ausgangsprodukt für Humus dient. Auch Hackschnitzel kombiniert mit Pappe bietet langfristigen Schutz.

Allerdings ist nicht jede Pappe geeignet: Farbig bedruckte oder beschichtete Kartons können Schadstoffe enthalten und sind aus Umweltsicht problematisch. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass die Nutzung solcher Materialien als Beetmulch nicht dem Recyclingzweck entspricht. Daher müssen Gartenböden sorgfältig geschont und Kartonagen nach dem Recyclingprinzip ausgewählt und vorbereitet werden.

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Fazit

Das Mulchen mit Pappe ist ein einfacher, umweltverträglicher und wirkungsvoller Trick, um Unkraut ohne Bücken zu bekämpfen. Chemische Hausmittel wie Essig oder Salz sind in vielen Fällen riskant und rechtlich eingeschränkt. Für nachhaltig gepflegte Beete bietet sich Pappe in Kombination mit organischem Mulch als ideale Lösung an. (elm)

Verwendete Quellen:

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