Einbruch mit Brechstange
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Einbrüche sind nicht nur zur dunklen Jahreszeit ein Thema, wenn die Nächte besonders lang sind, sondern auch im Sommer, wenn viele Menschen im Urlaub sind und ihre Häuser währenddessen leer stehen. Grundsätzlich kann es jeden treffen - aber nicht jeden gleich leicht! Mit einem soliden Einbruchschutz ist es deutlich unwahrscheinlicher, dass Sie zum Opfer von Eindringlingen werden.
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Einbruchschutz fängt bei den Fenstern an. Die allermeisten Einbrecher hebeln mit Schraubendrehern oder Brecheisen die Fenster auf, um in das Haus einzudringen. Nimmt das zu viel Zeit in Anspruch, geben sie oft auf. Hochwertige Fenster, die mindestens Widerstandsklasse 2 (RC 2) aufweisen, können also verhindern, dass Einbrecher Ihr Vorhaben zu Ende bringen.
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Was hingegen eine regelrechte Einladung zum Einbruch ist: gekippte Fenster. Ohne Aushebeln oder Einschlagen der Scheibe können Einbrecher so denkbar einfach in das Haus eindringen - und schlimmstenfalls zahlt dann nicht einmal die Versicherung für den Schaden. Fenster sollten nachts oder in Ihrer Abwesenheit also immer geschlossen bleiben.
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Wer nicht von vornherein einbruchssichere Fenster eingebaut hat, kann seine vorhandenen nachrüsten. Die Polizei empfiehlt dabei nach DIN 18104 geprüfte Aufschraubsicherungen oder nach DIN 18104 geprüfte Pilzkopfzapfenbeschläge. Außerdem sinnvoll sind abschließbare Fenstergriffe mit einer Widerstandskraft von mindestens 100 Nm und einbruchhemmende Sicherheitsfolien oder Verglasungen.
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Wie bei den Fenstern gibt es auch für Türen Widerstandsklassen. Wählen Sie auch hier mindestens RC 2, um es Einbrechern schwer zu machen. Zudem kann ein Haustürschloss mit 3-Punkt-Verriegelung sinnvoll sein, das die Tür nicht nur mittig, sondern auch oben und unten verschließt. All das hilft nur wenig, wenn Sie Ihre Haustür beim Verlassen der Wohnung und nachts nicht konsequent abschließen.
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In vielen Haushalten ist es gängig, dass ein Hausschlüssel unter der Türmatte oder einem Blumentopf versteckt wird - für den Fall, dass man sich aussperrt oder um Familienmitgliedern ohne Schlüssel den Zugang zu ermöglichen. Einbrecher kennen diese Angewohnheit nur zu gut und durchsuchen die bekannten Verstecke, bevor sie zum Brecheisen greifen - mit fatalen Folgen für Ihren Versicherungsschutz.
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Einbruchschutz beginnt nicht erst am Gebäude selbst, sondern bereits an der Grundstücksgrenze. Sichtschutzzäune können den Blick auf wertvolle Besitztümer einschränken und so den Anreiz für einen Einbruch minimieren. Zugleich profitieren die Einbrecher jedoch oft selbst von dem Sichtschutz und können nach Überwinden des Zauns von den Nachbarn unbemerkt hantieren.
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Abwehrende Elemente, wie etwa Zierspitzen, können eine abschreckende Wirkung haben und das Überklettern erschweren. Auch eine ausreichende Höhe sowie ein Übersteigschutz, wie man ihn oft an Doppelstabmattenzäunen findet, können Eindringlinge abhalten. Beim Aufrüsten Ihres Zauns gibt es jedoch auch Grenzen, die Sie einhalten müssen - Ihr Zaun darf nicht zur Gefahr für Kinder oder Tiere werden!
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Bewegungsmelder, die bei Betreten des Grundstücks für Beleuchtung sorgen, schrecken Einbrecher ab und erschweren es ihnen erheblich, unbemerkt in das Haus einzudringen. Auch ein Zeitschalter, der Lichter zu einer bestimmten Zeit automatisch einschaltet, kann hilfreich sein und Einbrechern den Eindruck geben, dass jemand zu Hause ist.
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Kameras können nicht nur aufschlussreiche Beweise liefern, sondern auch abschreckend wirken. Bedenken Sie aber, dass die Kamera nur auf Ihr eigenes Grundstück gerichtet sein darf und ein Hinweis auf die Videoüberwachung verpflichtend ist. Zudem verfehlen Kameras manchmal den Zweck der Abschreckung und vermitteln stattdessen den Eindruck, dass es hier etwas zu holen gibt.
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Ein Smart-Home-System ist nicht nur praktisch und nachhaltig, sondern kann auch zur Sicherheit beitragen. Von unterwegs aus können Sie die Aufnahmen Ihrer Überwachungskameras einsehen, Türen und Tore verriegeln und Lichter bedienen. Bei Auffälligkeiten werden Sie benachrichtigt. Häuser können auch nachträglich mit smarten Systemen oder zusätzlichen Sicherheitsfeatures nachgerüstet werden.
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Wer in einem Anwesen lebt, das für Einbrecher besonders attraktiv erscheint und sich umfangreicher schützen möchte, sollte sich von Profis beraten lassen. Ein System aus Innen- und Außenkameras, elektronischer Abriegelung und Alarmanlagen bietet die gewünschte Sicherheit. Spezialisierte Firmen übernehmen die Installation solcher Sicherheitssysteme.
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Auch von der Polizei können Sie sich zum Thema Einbruchschutz beraten lassen: Zusammen mit der Wirtschaft hat sie die Initiative KEINBRUCH ins Leben gerufen, die Tipps rund um das Thema Sicherheit und Einbruchschutz gibt. An zahlreichen Polizeiinspektionen deutschlandweit können Sie sich zudem persönlich beraten lassen.
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Viele Menschen glauben, dass heruntergelassene Rollos zusätzlichen Schutz gegen Einbruch bieten. Deshalb lassen sie oft die Jalousien herab, bevor sie verreisen. In Wahrheit stellen herkömmliche Rollos keine wirkliche Barriere gegen ein Eindringen dar - sie können einfach hochgeschoben oder zerschnitten werden. Stattdessen geben sie Einbrechern einen Hinweis auf die Abwesenheit der Haus- oder Wohnungsbesitzer.
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Beauftragen Sie lieber die Nachbarn, ab und an die Blumen zu gießen, dabei Lichter zu betätigen und Ihr Haus bewohnt wirken zu lassen. Soziale Kontrolle ist generell ein wichtiger Faktor beim Einbruchschutz - vor allem am Land, wo auffällige Personen schnell von den Nachbarn bemerkt werden. Das erschwert es Einbrechern, Ihr Haus zu beobachten oder sich unbemerkt auf Ihr Grundstück zu schleichen.
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Bei allen Vorkehrungen ist doch niemand ganz davor gefeit, Opfer von Einbrechern zu werden. Deshalb ist es gut, für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Oft fällt Betroffenen nach einem Einbruch nicht gleich auf, was alles entwendet wurde - Angaben, die Polizei und Versicherung jedoch dringend benötigen. Eine Inventarliste mit allen Wertgegenständen kann daher hilfreich sein.
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Findet man nach dem Einbruch die verwüstete Wohnung vor oder ertappt man Einbrecher gar auf frischer Tat, ist der Schock groß. Wenn Sie nun wissen, was zu tun ist, ist das von enormem Vorteil - deshalb hier ein Leitfaden: Sofort das Haus verlassen, Polizei anrufen, Täter nicht angreifen oder aufhalten, falls möglich Informationen über Täter einprägen, nichts im Haus verändern und Versicherung kontaktieren.
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Sind beim Einbruch auch Bankkarten, Daten und Mobiltelefon entwendet worden, so ist Eile geboten, bevor die Täter Gelegenheit zum Missbrauch haben. Rufen Sie den Sperr-Notruf 116 116 an und haben Sie alle wichtigen Daten, wie etwa Iban oder Mobilfunknummer, parat. Als vorbeugende Maßnahme sollten Sie Handy und Geldbeutel über Nacht nicht allzu offen zu Hause herumliegen lassen.
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Natürlich gilt dasselbe für andere Wertgegenstände: Je besser Schmuck, Uhren, teure Technik und Bargeld versteckt sind, desto unwahrscheinlicher, dass sie bei einem Einbruch gestohlen werden. Wer viele wertvolle Dinge oder größere Summen an Bargeld zu Hause lagert, sollte über einen fest installierten Tresor nachdenken.
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Einbruchschutz sollten Sie nicht nur aus materiellen Gründen ernst nehmen. Die weitaus schwerwiegenderen Folgen von Einbrüchen, für die keine Versicherung aufkommen kann, sind meist die psychischen. Der Gedanke, dass jemand nachts, während Sie geschlafen haben, in Ihr Haus eingedrungen ist, wird Sie so schnell nicht wieder loslassen. Schützen Sie sich vor solchen Erfahrungen!
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Effektiver Schutz gegen Einbruch besteht aus mehreren Komponenten: Einerseits sind mechanische Barrieren wichtig, andererseits ist moderne Sicherheitstechnik gefragt. All das hilft jedoch nichts, wenn Sie mit Ihrem Verhalten Sicherheitslücken lassen. Nicht zuletzt tragen eine gute Vernetzung und aufmerksame Nachbarn dazu bei, dass Einbrüche verhindert werden können.