Der Wunsch nach einem vierbeinigen Freund scheitert für viele Allergiker an juckenden Augen und laufender Nase. Doch zum Glück gibt es Hunderassen, die auch für empfindliche Menschen geeignet sind.

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Für echte Hundefans ist es eine niederschmetternde Diagnose: eine Hundeallergie. Wer auf das Zusammenleben mit einem tierischen Gefährten dennoch nicht verzichten will, darf hoffen – denn einige Rassen gelten als besonders allergikerfreundlich: Sie haaren kaum, produzieren weniger Allergene und bringen trotzdem all das mit, was man an Hunden liebt.

Was ist eine Hundeallergie?

Auch wenn häufig von einer "Hundehaarallergie" die Rede ist, ist das Fell selbst nicht der eigentliche Auslöser. Die allergischen Reaktionen werden vielmehr durch bestimmte Proteine, die sogenannten Allergene, hervorgerufen, die im Speichel, Urin, in Hautschuppen und im Talg der Hunde vorkommen. Da die Vierbeiner ihr Fell regelmäßig ablecken, gelangen diese Allergene auf die Haare – und verteilen sich so über die Raumluft oder auf Oberflächen in den eigenen vier Wänden. Selbst das Streicheln eines Hundes kann eine Reaktion auslösen.

Es gibt verschiedene Allergene, auf die Menschen reagieren. Besonders häufig ist es aber Can f1ein Protein im Speichel des Hundes, auf das rund 50 bis 75 Prozent der Betroffenen allergisch sind.

Typische Symptome einer Hundeallergie sind unter anderem:

  • juckende Nase
  • Niesen
  • gerötete, tränende Augen
  • Husten
  • Hautausschlag bis zu Ekzemen
  • Atemnot

Oft treten die Beschwerden bereits wenige Minuten nach dem Kontakt mit den Allergenen auf. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass sich eine Hundeallergie auch plötzlich im Laufe des Lebens entwickeln kann selbst wenn Sie vorher nie Probleme mit Hunden hatten.

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Ein Pudel sitzt auf einem Sofa
Der Pudel überzeugt nicht nur mit seinem niedlichen Aussehen, sondern auch durch seine allergikerfreundlichen Eigenschaften. © Getty Images/iStockphoto/Alessandra Finding

Diese Hunde sind allergikerfreundlich

Grundsätzlich gilt: Alle Hunde produzieren Allergene – auch haarlose oder kurzhaarige Tiere. Allerdings gibt es Rassen, bei denen die Allergenmenge deutlich geringer ausfällt. Diese Hunde haaren meist wenig, sabbern kaum und produzieren nur in geringen Mengen diese Proteine – was sie für viele Allergiker verträglicher macht. Das sind die fünf Hunderassen, die diese Anforderungen am besten erfüllen.

Der Pudel

Der wohl bekannteste Allergiker-Hund ist der Pudel – vor allem wegen seines lockigen Fells. Dieses haart deutlich weniger als bei vielen anderen Rassen, wodurch sich auch weniger Allergene in der Umgebung verteilen. Zudem ist der Pudel kaum vom jahreszeitlichen Fellwechsel betroffen und produziert weniger Speichel und Hautschuppen.

Doch der Pudel punktet nicht nur bei Allergikern: Er gilt auch als idealer Anfängerhund. Die intelligente und lernwillige Rasse ist äußerst menschenbezogen, anpassungsfähig und leicht zu erziehen. Wichtig ist jedoch, dass der Pudel sowohl geistig als auch körperlich ausgelastet werden möchte. Größentechnisch kann der Vierbeiner variieren – von einer Widerristhöhe von 45 bis 60 Zentimetern bis hin zu einer Größe von weniger als 28 Zentimetern.

Ein Labradoodle liegt im Gras
Auch der Labradoodle ist für Allergiker geeignet. © Getty Images/iStockphoto/EvgeniiAnd

Labradoodle

Der Labradoodle ist eine Kreuzung aus Labrador Retriever und Pudel – und gilt als besonders gut geeignet für Allergiker. Ähnlich wie die beiden Hunderassen verliert auch der Labradoodle kaum Fell, was die Ausbreitung von Allergenen deutlich reduziert.

Neben seiner allergikerfreundlichen Fellstruktur überzeugt der Labradoodle auch durch sein Wesen: Er ist treu, sanftmütig und familienfreundlich – ein idealer Begleiter für Groß und Klein. Je nach Zuchtlinie kann er eine Schulterhöhe von bis zu 65 Zentimetern erreichen.

Ebenfalls beliebt bei Allergikern ist der Goldendoodle, eine Mischung aus Golden Retriever und Pudel. Auch er vereint die positiven Eigenschaften beider Rassen: freundlich, intelligent und kaum haarend.

Ein Bichon Frisé
Der Bichon Frisé ist nicht nur perfekt für Menschen, die kleine Hunde mögen, sondern auch für Allergiker. © Getty Images/MilanEXPO

Bichon Frisé

Ähnlich wie Pudel und Labradoodle haart auch der Bichon Frisé kaum: Allergikerfreundlich verliert sein weiches, lockiges Fell nur wenige Haare, wodurch sich weniger Allergene in der Umgebung verteilen.

Mit einer Schulterhöhe von nur 25 bis 30 Zentimetern und einem Gewicht von 3 bis 5 Kilogramm zählt der Bichon Frisé zu den kleineren Vertretern der allergikergeeigneten Hunderassen. Trotz seiner Größe steckt in ihm ein großer Charakter: Der Bichon Frisé ist sanft, intelligent und lernfreudig.

Ein Havenaser rennt.
Havaneser sind nur nicht niedlich, sondern auch perfekt für Hundeliebhaber, die unter einer Allergie leiden. © Getty Images/bbostjan

Havaneser

Auch mit einem Havaneser, der zum Bichon Frisé gehört, sind Allergiker gut beraten: Die kleine Hunderasse besitzt kein Unterfell und ist nicht vom saisonalen Fellwechsel betroffen. Wichtig ist jedoch, dass das Fell regelmäßig gebürstet und bei Bedarf getrimmt wird.

Mit einer Schulterhöhe von bis zu 29 Zentimetern zählt der Havaneser ebenfalls zu den kleineren allergikerfreundlichen Rassen. Charakterlich ist er ein lebhafter, verspielter und ausgesprochen freundlicher Begleiter auf vier Pfoten, der sich sowohl für Familien als auch für Einzelpersonen hervorragend eignet.

Ein Schnauzer im Gras
Ebenso allergikerfreundlich ist der Schnauzer. © Getty Images/Feverstockphoto

Schnauzer

Der Schnauzer haart kaum, durchläuft keinen saisonalen Fellwechsel – und sabbert nur selten, was die Verbreitung von Allergenen zusätzlich reduziert.

Doch der Schnauzer überzeugt nicht nur durch sein Fell, sondern auch durch seinen Charakter: Er ist wachsam, intelligent und ein loyaler Begleiter, kann jedoch auch einen eigenwilligen Kopf haben. Je nach Lebensstil und Wohnsituation gibt es ihn in drei Varianten – als Zwerg-, Mittel- oder Riesenschnauzer.

Das müssen Sie vor dem Kauf eines (allergikerfreundlichen) Hundes beachten

Wichtig: Ob man auf Hunde allergisch reagiert, hängt nicht nur von der Rasse an sich, sondern vom individuellen Tier ab. Dementsprechend ist ein Probewohnen oder wiederholter Kontakt vor dem Einzug vor dem Kauf eines Vierbeiners unerlässlich. Doch nicht nur das sollten Sie beachten.

Achten Sie grundsätzlich bei der Auswahl eines Hundes immer darauf, dass es sich nicht um eine Qualzucht handelt – also um eine Rasse, die durch extreme Zuchtmerkmale unter gesundheitlichen Problemen leidet. Diese Tiere, zu denen unter anderem der Mops oder die Französische Bulldogge gehören, leiden häufig unter Atemnot, Gelenkproblemen oder Hautfaltenentzündungen.

Ebenso wichtig ist ein verantwortungsvoller Züchter – und den erkennen Sie an einigen Kriterien: Seriöse Züchter verfügen unter anderem über eine professionelle Website und sind Mitglied in einem anerkannten Verband, wie etwa dem Verband für das Deutsche Hundewesen. Sie geben freiwillig Auskunft über Herkunft, Gesundheit und Aufzuchtbedingungen der Tiere – und stellen auch Ihnen gezielte Fragen, um sicherzugehen, dass der Hund ein gutes Zuhause findet. (dam)

Verwendete Quellen

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