Nicht jeder Hund ist ein geborener Joggingpartner. Welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, welche Gefahren bestehen und wie das Training gemeinsam gelingt.

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Die gemeinsame Bewegung von Mensch und Hund liegt im Trend – und kann bei richtiger Durchführung sowohl die Fitness als auch die Mensch-Tier-Beziehung stärken. Doch nicht jeder Hund eignet sich automatisch für längere Laufeinheiten. Art, Alter, Körperbau und Trainingszustand des Hundes sind entscheidende Faktoren, wenn es darum geht, das Joggingtraining sicher und tiergerecht zu gestalten.

Gesundheitliche Voraussetzungen vor dem Laufstart

Vor Beginn eines Lauftrainings sollte der Gesundheitszustand des Hundes durch eine tierärztliche Untersuchung abgeklärt werden. Insbesondere Gelenke, Herz und Kreislauf müssen belastbar sein. Junge Hunde unter einem Jahr (bei großen Rassen auch später) sollten noch nicht joggen, da sich das Skelett im Wachstum befindet. Auch ältere Hunde oder Tiere mit Atemwegs- oder Gelenkproblemen sollten vom regelmäßigen Laufen ausgeschlossen werden.

Nicht jede Rasse ist fürs Joggen geeignet

Grundsätzlich sind lauffreudige, mittelgroße bis große Hunderassen wie Labrador Retriever, Border Collies oder Huskys gute Begleiter beim Joggen. Kurzschnäuzige Rassen wie Mops oder Bulldogge gelten hingegen als ungeeignet: Sie leiden unter Atemproblemen und können Hitze nur schlecht regulieren. Auch besonders schwere oder überzüchtete Tiere können durch die Belastung gesundheitlich gefährdet werden.

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Witterung und Untergrund: Worauf Rücksicht genommen werden sollte

Hohe Temperaturen stellen für Hunde eine erhebliche Belastung dar. Da Hunde kaum schwitzen, kann es bei sommerlichen Bedingungen schnell zu Überhitzung und Kreislaufproblemen kommen. Joggingeinheiten sollten deshalb in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Auch der Untergrund spielt eine Rolle: Asphalt belastet Gelenke und Pfoten stärker als Waldboden oder Feldwege. Vorsicht ist auch bei Streusalz oder heißem Straßenbelag geboten, da empfindliche Pfoten verletzt werden können.

Die richtige Ausrüstung für beide Laufpartner

Für das Joggen mit Hund empfiehlt sich ein gut sitzendes, gepolstertes Geschirr, das die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt. Statt einer herkömmlichen Leine sind sogenannte Joggingleinen mit Rückdämpfer oder Bauchgurt vorteilhaft, da sie plötzliche Bewegungen abfedern und die Hände des Laufenden freihalten. Eine Trinkflasche mit Hundenapf oder faltbarem Wassernapf sollte vor allem bei längeren Strecken unbedingt mitgeführt werden.

Trainingsaufbau in kleinen Schritten

Wie beim Menschen sollte auch der Hund langsam an das Joggen gewöhnt werden. Kurze Strecken mit Gehpausen sind zu Beginn ausreichend, um den Bewegungsapparat an die neue Belastung zu gewöhnen. Mit der Zeit kann die Distanz gesteigert werden, wobei stets auf das Tempo und die Motivation des Hundes geachtet werden sollte. Überforderung zeigt sich häufig durch Hecheln, Zurückbleiben oder Desinteresse. In solchen Fällen ist eine Pause oder der Abbruch der Einheit angeraten.

Signale des Hundes richtig deuten

Aufmerksames Beobachten des Hundes ist während des Laufens unerlässlich. Anzeichen von Erschöpfung, Überhitzung oder orthopädischen Problemen müssen ernst genommen werden. Hunde zeigen Schmerzen oft nur subtil – etwa durch veränderte Bewegungsmuster, Zögern oder vermehrtes Ablegen. Auch der Blickkontakt und das Verhalten beim Laufen geben Hinweise auf den Zustand des Tieres.

Verantwortung gegenüber der Umwelt

Joggende Hundebesitzer müssen Rücksicht auf andere Jogger, Spaziergänger, Wildtiere und Hundehalter nehmen. Eine zuverlässige Leinenführung und das Beachten örtlicher Leinenpflichten sind daher unerlässlich. Auch der Kotbeutel gehört bei jeder Trainingseinheit zur Standardausrüstung, um Konflikte mit anderen Naturnutzern oder Behörden zu vermeiden. (elm)

Verwendete Quellen:

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