Wenn die Katze den Wassernapf ignoriert, verzweifeln viele Halter. Doch oft liegt es an simplen Fehlern, dass der Stubentiger nicht trinken will. Ein häufiges Problem lässt sich leicht vermeiden.
Der Futternapf der Katze ist leer gefressen, doch das Wasser daneben bleibt unberührt. Dieses Szenario kennen viele Katzenbesitzer - und machen dabei oft denselben grundlegenden Fehler, ohne es zu ahnen.
Das Problem mit der Nähe
Einer der häufigsten Irrtümer liegt darin, Futter- und Wassernapf direkt nebeneinander zu platzieren. Viele Halter richten liebevoll eine "Futterecke" ein und stellen alle Näpfe zusammen auf. Was für Menschen praktisch erscheint, widerspricht den natürlichen Instinkten der Samtpfoten jedoch.
Die Abstammung unserer Hauskatzen von der afrikanischen Falbkatze spielt dabei eine entscheidende Rolle - als ursprüngliche Wüstentiere haben sie gelernt, dass Wasser in der Nähe von Beutetieren bereits kontaminiert sein könnte.
Wildlebende Katzen trinken deshalb gemäß Forschungen instinktiv nicht dort, wo sie ihre erlegte Beute verzehren. Dieser uralte Überlebensinstinkt wirkt bis heute nach - selbst bei der verwöhnten Wohnungskatze.
Mehrere Näpfe aufstellen
Wenn Ihre Katze nicht genug trinkt, ist die wichtigste Maßnahme also die räumliche Trennung von Futter- und Wasserplatz. Mehrere Wassernäpfe in verschiedenen Räumen erhöhen zusätzlich die Chance, dass die Katze trinkt. Das Wasser sollte man regelmäßig wechseln, um Keimen vorzubeugen, auch wenn manchmal behauptet wird, dass Katzen abgestandenes Wasser bevorzugen.
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Viele Katzen mögen fließendes Wasser aber sowieso lieber. Ein Trinkbrunnen kann hier Abhilfe schaffen und das natürliche Verhalten unterstützen. Wenn das Wasser aromatisiert ist - etwa mit ungewürzter Hühnerbrühe oder Thunfischwasser - mögen es die Tiere noch lieber.
Allgemein kann es auch helfen, der Katze mehr Nassfutter zu geben. Eine durchschnittlich vier Kilogramm schwere Katze benötigt täglich etwa 0,2 Liter Flüssigkeit. Während Nassfutter mit seinem Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 80 Prozent einen Großteil dieses Bedarfs deckt, enthält Trockenfutter nur etwa zehn Prozent Wasser.
Gefährliche Folgen der Trinkverweigerung
Chronischer Flüssigkeitsmangel kann schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen. Die Nieren leiden besonders stark, was zu Harnsteinen oder sogar Niereninsuffizienz führen kann. Katzenhalter sollten auf typische Dehydrierungssymptome achten: Trägheit, schwere Atmung, trockenes Zahnfleisch und stark riechender Urin sind deutliche Warnsignale.
Ein einfacher Test hilft bei der Einschätzung: eine Hautfalte am Nacken greifen und kurz festhalten. Zieht sich die Haut nach dem Loslassen nicht sofort zurück, besteht bereits eine Dehydrierung. (eyn)
Verwendete Quellen
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