Viele Katzen zeigen ein auffälliges Verhalten: Mit ihren Vorderpfoten kneten sie Decken, ihren Schlafplatz oder manchmal auch ihren Besitzer. Das steckt hinter dem sogenannten Milchtritt.
Wer eine Katze zu Hause hat, hat dieses Verhalten bestimmt schon einmal beobachtet: Mit den Vorderpfoten drückt sie rhythmisch abwechselnd auf Kissen, Decken – oder sogar auf Menschen. Dieses als "Treteln" oder "Milchtritt" bezeichnete Verhalten wirkt zunächst niedlich, wirft aber oft Fragen auf. Woher kommt diese Eigenart – und was will die Katze damit ausdrücken?
Katzen bringen sich mit Milchtritt zur Ruhe
Der Milchtritt stammt aus den jungen Jahre der Katzen. Um den Milchfluss zu unterstützen, kneten Kätzchen den Bauch ihrer Mutter mit ihren Vorderpfoten. Doch auch wenn sie ausgewachsen sind, treteln sie – häufig an ihren Haltern. Diese dürfen sich geehrt fühlen: Das Treteln kann demnach bedeuten, dass sich die Katze geborgen und zugehörig fühlt, ganz wie bei ihrer Mutter. Gemeinsames Kuscheln kann Erinnerungen an ihre Zeit als Katzenjunges wecken und das Verhalten auslösen.
Aber auch ihre Betten oder Decken bearbeiten die Vierbeiner häufig mit den Vorderpfoten. Das machen sie, um sich zu entspannen, oft in Kombination mit Schnurren. Auf einem weichen Untergrund hin- und herzutreteln gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit und der Erholung.
Katzen verteilen so ihren Geruch
Beim Treteln markieren Katzen jedoch auch ihr Revier. Durch die Bewegungen aktivieren sie ihre Duftdrüsen in den Pfoten.
Auch der häufige Milchtritt vor dem Schlafengehen hat eine Erklärung. Falbkatzen, die Vorfahren der Hauskatzen, treten ihren Schlafplatz in der Natur, um später weich und komfortabel liegen zu können – ähnlich wie Menschen das Kopfkissen aufschütteln. Auch trächtige Katzen machen es sich gerne kurz vor der Geburt mit diesem Trick bequem.
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Besteht beim Treteln Grund zur Sorge?
Ein Warnsignal ist der Milchtritt nur, wenn die Katze ihn ständig macht. Aber auch, wenn das Verhalten abrupt abnimmt, kann das ein Zeichen für ein gesundheitliches Problem sein. Dann sollte der Tierarzt eingeschaltet werden.
Wer das Treteln seiner Katze auf dem eigenen Körper wegen der Krallen als unangenehm empfindet, sollte sie niemals bestrafen. Stattdessen sollten Sie der Katze alternative Orte zeigen, auf denen sie den Milchtritt ausüben kann. Nutzt der Vierbeiner dann die alternativen Plätze, sollte er dafür belohnt werden, um das Verhalten zu bestärken. (paf)
Verwendete Quellen
- Petbook: Was es bedeutet, wenn Katzen bei uns den „Milchtritt“ machen
- Barmenia: Milchtritt der Katze - Das Treteln der Katze und dessen Bedeutung
- American Animal Hospital Association: Why Do Cats Knead?
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