Die Frage beschäftigt viele Besitzer: Hinterlässt meine Katze unhygienische Spuren, wenn sie sich direkt mit dem Hinterteil überall hinsetzt? Ein US-amerikanischer Sechstklässler ging dieser Frage wissenschaftlich auf den Grund – mit eindeutigem Ergebnis.

Die Katze springt vom Katzenklo direkt auf den Tisch, die Anrichte in der Küche oder das frisch bezogene Bett und setzt sich darauf – das kann beim Halter schon mal ein mulmiges Gefühl auslösen. Bleibt dabei etwas Unappetitliches zurück? Ein Schüler aus Florida nahm sich dieser Frage an und sorgte mit einem ungewöhnlichen Experiment für Klarheit.

Für ein Schulprojekt entwickelte der Schüler Kaeden vor einigen Jahren eine ungewöhnliche Versuchsanordnung. Seine Mutter Kerry, die zum Thema Katzenverhalten promoviert hat, unterstützte ihn dabei. "Berührt das Poloch deiner Katze wirklich alle Oberflächen in deinem Zuhause?", lautete die provokante Forschungsfrage auf Kaedens selbst gestaltetem Projektplakat.

Lippenstift-Experiment sorgt für Klarheit

Die Methode war so simpel wie genial: Die beiden Hauskatzen bekamen ungiftigen Lippenstift auf ihr Hinterteil aufgetragen. Anschließend mussten sie verschiedene Kommandos befolgen – sitzen, liegen, springen. Nach jeder Übung prüften Kaeden und seine Mutter, ob Spuren auf unterschiedlichen Oberflächen zurückgeblieben waren.

Mutter Kerry teilte das Experiment über Facebook und erntete dafür Zehntausende Reaktionen. "Keine Katzen wurden während dieses Wissenschaftsprojekts verletzt", versicherte sie in ihrem Post. Der Lippenstift auf dem Fell wurde mit Babytüchern entfernt, die Tiere erhielten Lieblingsleckereien als Belohnung.

Und auch die Ergebnisse können die meisten Katzenfans aufatmen lassen: Weder bei langhaarigen noch bei Katzen mit mittellangen Haaren fanden sich Spuren auf harten oder weichen Oberflächen. Lediglich kurzhaarige Katzen hinterließen minimale Schlieren auf sehr weichen, unebenen Unterlagen wie Wäschehaufen oder ungemachten Betten.

Unter normalen Umständen transportieren Katzen also keine Bakterien mit ihrem Hinterteil von A nach B. Für sein Projekt erhielt der Nachwuchsforscher übrigens eine Eins plus.

Empfehlungen der Redaktion

Katzen sind extrem reinlich

Tierärzte und Katzenexperten bestätigen die "Studien"-Ergebnisse. "Grundsätzlich gilt: Ist die Katze bei guter Gesundheit, ist der Katzenpo sauber, die Farbe am After blassrosa und das Fell nicht verklebt", erklärt die Fachseite "Einfach tierisch". Die Tiere halten ihr Hinterteil normalerweise immer sauber; vernachlässigen sie ihre Hygiene, liegt meist ein gesundheitliches Problem vor.

Hygiene-Gefahren gehen eher von Parasiten aus. Flöhe und Zecken etwa können in Sofas oder Betten hängenbleiben. Experten empfehlen deshalb, Katzen bis zu viermal jährlich entwurmen zu lassen. Bei langhaarigen Katzen ist es zudem ratsam, das Fell rund um den Po etwas zu stutzen, weil dort eben doch Kotreste hängenbleiben können. (eyn)

Verwendete Quellen

  © 1&1 Mail & Media/spot on news