Mehr Geld für Kids, weil sich die digitale Umgebung verändert: Das Deutsche Jugendinstitut hebt die Taschengeld-Empfehlungen an – und rät Eltern zu neuen Zahlungsrhythmen.

München - Süßigkeiten, Zeitschriften, Kinobesuche oder In-App-Käufe - dafür geht schon mal das ganze Taschengeld drauf. Doch die zunehmend digital geprägte Umgebung verändert die Einkaufswelt und beschleunigt Entscheidungen, verschleiert manchmal auch Folgekosten und die Risiken steigen. Damit Kids schon früh finanzielle Basiskompetenzen entwickeln und lernen, den Überblick zu behalten, hat das Deutsche Jugendinstitut (DJI) seine Empfehlungen fürs Taschengeld aktualisiert.

Für die Kleineren sind die Empfehlungen rund um einen Euro gestiegen. Damit es für sie überschaubar bleibt, wird Eltern empfohlen, Taschengeld wöchentlich zu zahlen. Ab etwa 10 Jahren ist dann monatliches Taschengeld sinnvoll, um den Umgang mit Geld über einen längeren Zeitraum zu üben.

Das ist neu: Bisher rieten die Experten für 10- bis 13-Jährige zu einer wöchentlichen Zahlung. Diese Altersgruppen machen in den Budget-Empfehlungen auch den größten Sprung - statt bisher 3 bis 4 Euro pro Woche (10 bis 11 Jahre) und 4 bis 6 Euro pro Woche (12 bis 13 Jahre) sollten Eltern nun 15 bis 25 Euro bzw. 20 bis 30 Euro im Monat berappen, heißt es.

Empfehlungen der Redaktion

Aktuell gelten diese Taschengeld-Richtlinien:

  • unter 6-Jährige 1 bis 2 Euro in der Woche
  • 6- bis 7-Jährige 2 bis 3 Euro in der Woche
  • 8- bis 9-Jährige 3 bis 4 Euro in der Woche
  • 10- bis 11-Jährige 15 bis 25 Euro im Monat
  • 12- bis 13-Jährige 20 bis 30 Euro im Monat
  • 14- bis 15-Jährige 25 bis 45 Euro im Monat
  • 16- bis 17-Jährige 40 bis 60 Euro im Monat
  • Ab 18 Jahren liegt die Empfehlung bei 55 bis 75 Euro monatlich.

Für Jugendliche ab 12 Jahren empfehlen die Wissenschaftlerinnen auch Budgets, die zusätzlich zum Taschengeld zweckgebunden ausgezahlt werden sollen. Damit meinen die Experten etwa Extra-Budgets für Kleidung und Schuhe, für die sie 45 bis 65 Euro im Monat empfehlen. Oder 25 bis 40 Euro extra für Essen außer Haus, 5 bis 15 Euro zusätzlich für Kosmetik und Pflege.

Mit diesen Extra-Budgets würden Kinder und Jugendliche eine größere finanzielle Eigenständigkeit erlernen und könnten im geschützten Raum der Familie Kompetenzen erwerben, so die DJI-Experten. Ihr Tipp: Dafür sei ein eigenes Konto empfehlenswert, um auch den Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten zu trainieren.  © Deutsche Presse-Agentur