Von Leinenpflicht über Brut- und Setzzeit bis zur Haftpflicht: Hundebesitzer:innen müssen einige Regeln beachten – oft sind diese je nach Bundesland verschieden. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.

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Wer einen Hund hält, muss sich nicht nur um Futter und Gassigehen kümmern. Auch rechtlich gibt es einiges zu beachten. Die Regelungen für Hundehalter:innen werden immer umfassender und sind je nach Bundesland unterschiedlich. Von der Leinenpflicht bis zur Haftpflichtversicherung: Hier erfährst du, welche Regeln 2025 für dich als Hundebesitzer:in gelten.

1. Nicht jeder Hund ist überall erlaubt

Bevor du dir einen Vierbeiner anschaffst, solltest du prüfen, ob die gewünschte Rasse in deinem Bundesland erlaubt ist. Besonders bei sogenannten Listenhunden – umgangssprachlich auch Kampfhunde genannt – gelten strenge Vorschriften. Diese Hunderassen stehen aufgrund ihres vermeintlich erhöhten Aggressionspotentials auf speziellen Listen der Bundesländer.

Einige Bundesländer unterteilen ihre Rasselisten in zwei Kategorien: Kategorie 1 umfasst Hunderassen, deren Gefährlichkeit als nicht widerlegbar gilt, während bei Kategorie 2 eine Gefährlichkeit lediglich vermutet wird. Nur Schleswig-Holstein, Thüringen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern führen keine Rasselisten. Welche Hunde in welchen Bundesländern gelistet sind und welche besonderen Auflagen gelten, hat Fressnapf übersichtlich zusammengefasst.

Wenn du mit deinem Hund umziehst, musst du besonders aufpassen: Wer beispielsweise mit einem Rottweiler von Baden-Württemberg nach Bayern zieht (steht in Bayern auf der Liste, aber nicht in BaWü), muss oft einen Wesenstest des Tieres und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

2. Anmelde- und Registrierungspflicht beachten

Sobald du einen Hund besitzt, musst du Hundesteuer zahlen. Deshalb musst du ihn bei deiner Gemeinde anmelden. Je nach Bundesland gibt es zusätzlich zur Anmeldepflicht aber auch eine Registrierungs- und Kennzeichnungspflicht. Sollte dies in deinem Bundesland der Fall sein, musst du deinen Hund beim Tierarzt per Mikrochip kennzeichnen und ihn anschließend im Hunderegister eintragen lassen. Dabei wird dann in der Regel auch die Hundesteuer angemeldet, sodass du keinen doppelten Aufwand hast.

3. Transport im Auto: Hunde als Ladung sichern

Hunde gelten laut Straßenverkehrsordnung als Ladung und müssen entsprechend gesichert werden. Eine angemessene Sicherung lässt sich zum Beispiel mit einer Transportbox, einem speziellen Sicherheitsgurt oder einem Abtrenngitter erreichen. Wer seinen Hund nicht sichert, riskiert laut Bußgeldkatalog folgende Strafen:

  • Tier nicht angemessen gesichert: 35 Euro Bußgeld
  • inkl. Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer:innen: 60 Euro Bußgeld + 1 Punkt in Flensburg
  • inkl. Unfall mit Sachbeschädigung: 75 Euro Bußgeld + 1 Punkt in Flensburg

Praktischer Tipp: Gewöhne deinen Hund schon früh an die Transportbox oder den Sicherheitsgurt. Das reduziert Stress und sorgt für sicherere Fahrten.

4. Transport in der Bahn: Darauf musst du achten

Kleine Hunde bis zur Größe einer Hauskatze dürfen in der Transportbox kostenlos in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitfahren. Größere Hunde benötigen sowohl Maulkorb als auch Fahrschein (zum halben Preis). Bei der Deutschen Bahn müssen nicht in Boxen transportierte Hunde grundsätzlich einen Maulkorb tragen.

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5. Leinenpflicht: Bundesweit unterschiedlich geregelt

Eine bundesweite Leinenpflicht gibt es nichtLänder und Kommunen entscheiden selbst. In Berlin und Hamburg gilt zum Beispiel eine allgemeine Leinenpflicht. Allerdings unterscheiden sich die genauen Regeln nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern teils auch von Gemeinde zu Gemeinde. Hundehalter:innen sollten sich also am besten vor Ort informieren, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Leinenpflicht besteht.

Während der Brut- und Setzzeit von März/April bis Juni/Juli (je nach Bundesland leicht abweichende Zeiträume) gilt mancherorts eine zusätzliche Leinenpflicht zum Schutz der Wildtiere. Die genauen Regelungen und Zeiträume variieren je nach Bundesland: Bei Verstößen können Bußgelder bis zu 50.000 Euro verhängt werden, wobei die Strafe laut Verivox beim erstmaligen Verstoß meist unter 100 Euro bleibt.

6. Haftpflichtversicherung: Oft Pflicht, immer sinnvoll

Hundehalter:innen haften grundsätzlich für ihre Tiere – und das kann teuer werden. In vielen Bundesländern ist eine Hundehaftpflichtversicherung sogar Pflicht, und zwar laut Verivox in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

In Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen müssten nur als gefährlich eingestufte Hunde versichert werden. Nur in Mecklenburg-Vorpommern gebe es keine Pflicht, so Verivox.

Finanzieller Tipp: Auch wenn keine Versicherungspflicht besteht, solltest du eine Hundehaftpflicht abschließen. Gute Versicherungen kosten laut Finanztip etwa 50 bis 70 Euro im Jahr, können aber Schäden in Millionenhöhe abdecken.

7. Hundekot entfernen: mehr als nur Anstand

Das Entfernen von Hundekot ist nicht nur eine Frage des Anstands, sondern in den meisten Kommunen gesetzliche Pflicht. Die Bußgelder variieren stark: Sie beginnen bei zehn Euro und können bis zu 150 Euro betragen.

Eine neue Entwicklung: Einige Städte wie Bottrop führen eine Hundekotbeutel-Pflicht ein. Wer beim Gassigehen keinen unbenutzten Kotbeutel dabei hat, kann hier laut WDR mit einem Bußgeld von 55 Euro, in "ganz extremen Fällen" sogar bis zu 1.000 Euro rechnen.

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Praktischer Tipp: Führe immer mehrere Kotbeutel mit dir – du weißt nie, wie viele Geschäfte dein Hund zu verrichten hat. Viele Gemeinden stellen kostenlose Spender auf, aber Vorsorge ist besser.

Wichtig: Bei der eigenen Gemeinde informieren

Die Hundehaltung wird zunehmend reguliert – das bedeutet mehr Verantwortung, aber auch besseren Schutz für Tiere und Menschen. Da sich die Regelungen regelmäßig ändern und je nach Bundesland unterschiedlich sind, solltest du dich vor der Anschaffung eines Hundes bei deiner Gemeinde oder dem örtlichen Veterinäramt über die aktuell geltenden Bestimmungen informieren.

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Mit Material der dpa  © UTOPIA