Auch mit einem E-Auto ist es gut möglich, in den Urlaub zu fahren. Heutige Modelle schaffen selbst große Reichweiten ohne Nachladen. Aber sollte man den Akku vor dem Start ganz vollladen?

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Mittlerweile eignen sich E-Autos nicht nur gut für den Alltag. Auch längere Fahrten, etwa in den Urlaub, stellen für moderne Elektrofahrzeuge kein Problem dar – entgegen landläufiger Mythen über Elektroautos. Je nach Reichweite und Modell sind nicht einmal zwingend Ladestopps nötig, wenn du mit einem Elektroauto verreisen möchtest.

Wichtig ist allerdings nicht allein die bloße Akkulaufzeit. Wer mit dem E-Auto in den Urlaub fährt, sollte auch darauf achten, den Akku möglichst schonend zu laden, um seine Lebenszeit zu verlängern. Das ist gut für die Umwelt und auch deinen Geldbeutel. Worauf du beim Laden achten solltest, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Sollte ich mein E-Auto vor dem Urlaub komplett vollladen?

Grundsätzlich gilt, dass bei einem E-Auto der Akku weder voll aufgeladen noch komplett entladen sein sollte. Es empfiehlt sich, den Akku bei einem Ladestand von 20 Prozent bereits wieder aufzuladen und nicht über 80 Prozent zu füllen. Das rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Der ADAC weist ebenfalls darauf hin, dass der Akkuladestand sich zwischen 80 und mindestens zehn Prozent bewegen sollte.

Grund dafür sind die Batteriezellen des Akkus: Sowohl vollständiges Aufladen als auch komplettes Entladen können die Zellen belasten und in der Folge die Lebenszeit des Akkus verkürzen. Daher ist es sinnvoll, in der Regel im empfohlenen Ladebereich zu bleiben.

Wenn es nicht anders geht, ist es allerdings auch kein Problem, den Akku einmal vollständig aufzuladen. Auch vor und während einer Fahrt mit dem E-Auto in den Urlaub kannst du das Auto ganz vollladen. Auf diese Weise sinkt auf einer langen Strecke das Risiko, stoppen zu müssen.

Mit dem E-Auto in den Urlaub: Ladestopps einlegen

Trotz der Reichweitenstärke moderner Elektrofahrzeuge und der Möglichkeit, den Akku voll auszuschöpfen, empfehlen sich zwischenzeitliche Ladestopps, wenn du mit dem E-Auto in den Urlaub fährst. Dabei können nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Fahrgäste Energie tanken und sich die Beine vertreten. Der TÜV Nord rät daher, nach maximal 300 Kilometern, also drei Stunden Fahrtzeit, eine Pause einzulegen.

Wer längere Ladestopps vermeiden möchte, kann nach Schnellladestationen auf dem Weg suchen. TÜV Nord zufolge lässt sich der Akku hier innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent laden. Du kannst den Akkuverbrauch zudem verringern, indem du mit moderater Geschwindigkeit fährst. Das wirkt sich positiv auf die Lebenszeit des Akkus aus, denn volle Geschwindigkeit verkürzt sie eher.

Achtung: Schnellladen ist zwischendurch zwar sinnvoll, um nicht lange warten zu müssen. Es belastet jedoch auch den Akku. Deshalb ist es grundsätzlich sinnvoll, das rasche Laden zu vermeiden. Der ADAC rät außerdem, auf Schnellladen zu verzichten, wenn der Akku noch nicht auf Betriebstemperatur ist. Das ist etwa dann der Fall, wenn das Fahrzeug längere Zeit abgeschaltet war. Das solltest du vor der Fahrt mit dem E-Auto in den Urlaub beachten.

Akku während des Urlaubs schonen

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, den Akku zu schonen, wenn du mit dem E-Auto in den Urlaub fährst. Falls das Fahrzeug ungenutzt für mehrere Tage stehenbleibt, sollte der Akkuladestand vorher zwischen 50 und 70 Prozent betragen. Der GTÜ zufolge setzt es der Batterie zu, wenn sie über längere Zeit voll aufgeladen oder entleert bleibt.

Der ADAC weist des Weiteren darauf hin, dass sich extreme Temperaturen negativ auf den Akku auswirken. Im Sommerurlaub solltest du das E-Auto also möglichst nicht in der Hitze, sondern an kühleren Orten parken. Vor einem Ladestopp sei es hingegen sinnvoll, die manuelle Vortemperierung zu aktivieren. Das bringt den Akku auf die richtige Ladetemperatur.

Wohin mit dem E-Auto in den Urlaub fahren?

Ein nachhaltiger Urlaub in Deutschland, etwa zum Wandern, ist eine gute Wahl für die Umwelt und muss keineswegs langweilig sein. Mittlerweile ist ein Urlaub mit dem E-Auto allerdings auch in vielen anderen Ländern gut möglich. Sinnvolle Ziele sind laut dem ADAC zum Beispiel Nachbarländer wie Österreich, die Schweiz oder die Niederlande. In Nordeuropa, etwa Norwegen oder Dänemark, ist das Fortkommen mit dem E-Auto ebenfalls kein Problem.

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In Süd- und osteuropäischen Ländern gibt es hingegen oft deutlich weniger Lademöglichkeiten. Zudem ist die Anzahl davon in ländlichen Regionen häufig geringer. Besonders in diesen Gebieten ist es sinnvoll, sich vor Reiseantritt gut über das Vorkommen von Ladestationen zu informieren.

In jedem Fall muss ein Umstieg aufs E-Auto aber keinen Verzicht auf Urlaub, auch nicht in weiter entfernten Ländern, bedeuten. Alternativ kannst du mit dem Zug durch Europa reisen. Möchtest du Geld und Ressourcen sparen, kannst du dein E-Auto gebraucht kaufen. Ein E-Auto-Abo ist ebenfalls eine Option und funktioniert ähnlich wie Leasing.  © UTOPIA