Energiemanagementsysteme helfen dir dabei, selbsterzeugten Strom im Haushalt sinnvoller zu verteilen. Hier erfährst du, wie die Systeme funktionieren und ab wann sie sich lohnen.

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Eine Solaranlage auf dem Dach spart Stromkosten und schont das Klima – aber nur, wenn du den selbsterzeugten Strom auch sinnvoll nutzt und speicherst und damit weniger Strom aus dem Netz beziehen musst. Genau hier kommt ein Energiemanagementsystem (EMS) ins Spiel. Es verteilt den Solarstrom intelligent im Haushalt und hilft dir, unabhängiger vom Stromnetz zu werden.

Was sind Energiemanagementsysteme?

Energiemanagementsysteme sindsozusagen Schaltzentralen für deinen Energieverbrauch. Sie überwachen, steuern und optimieren alle Geräte, die Strom produzieren, speichern oder verbrauchen – zum Beispiel die Photovoltaikanlage, den Batteriespeicher, die Wärmepumpe oder das E-Auto. Ziel: den selbsterzeugten Strom dann zu nutzen, wenn er verfügbar ist, und weniger Strom aus dem Netz zu beziehen.

Ohne ein Energiemanagementsystem speist du überschüssigen Solarstrom hingegen automatisch ins öffentliche Netz ein – meist zu einer geringen Vergütung. Gleichzeitig beziehst du abends oder nachts Strom aus dem Netz, wenn die Sonne nicht scheint. Ein Energiemanagementsystem erkennt solche Ungleichgewichte und steuert gezielt entgegen. Zum Beispiel, indem es die Waschmaschine tagsüber einschaltet oder das E-Auto lädt, wenn gerade viel Solarstrom vorhanden ist.

Das senkt nicht nur die Stromrechnung, sondern macht dich unabhängiger vom Energieversorger. Außerdem sinkt die Belastung des Stromnetzes – ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.

Wie sicher sind die Daten in Energiemanagementsystemen?

Energiemanagementsysteme sammeln viele Daten: Stromproduktion, Verbrauch, Geräteverhalten, teilweise sogar Standortdaten (zum Beispiel für smartes Laden). Werden diese Daten nur lokal gespeichert und verlassen die eigenen vier Wände nicht, sind sie relativ sicher – solange du ein sicheres Passwort verwendest und regelmäßige Sicherheitsupdates durchführst.

Viele Systeme laufen jedoch auch über Cloud-Anwendungen. In diesem Fall sind deine Daten nur dann sicher, wenn auch die Cloud selbst sicher ist. Achte deshalb auf transparente Datenschutzrichtlinien, am besten mit Serverstandorten in der EU.

Allerdings musst du dir bewusst machen, dass Datenschutz nicht zu 100 Prozent garantiert werden kann. Du kannst das Sicherheitsrisiko durch diese Tipps aber stark eingrenzen.

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Wann lohnt sich ein Energiemanagementsystem?

Ob sich ein Energiemanagementsystem rechnet, hängt vor allem von drei Faktoren ab:

  1. Anschaffungskosten: Einfache Systeme kosten einige hundert Euro, umfangreiche Komplettlösungen (etwa für Solaranlage, Speicher, Wallbox und Wärmepumpe) liegen schnell über 1.000 Euro. Einige Anbieter verlangen zusätzlich monatliche Gebühren im zweistelligen Bereich, etwa für Cloud-Dienste zur Datenspeicherung.
  2. Steigerung des Eigenverbrauchs: Der finanzielle Vorteil ergibt sich aus dem Unterschied zwischen dem Strompreis, den du sonst zahlen würdest, und der geringen Einspeisevergütung. Je mehr Strom du also selbst nutzen kannst, desto eher lohnt sich ein Energiemanagementsystem.
  3. Flexibler Stromverbrauch: Ein EMS lohnt sich vor allem, wenn du viele Geräte hast, die zeitlich flexibel betrieben oder geladen werden können – etwa ein E-Auto, eine Wärmepumpe mit Speicherfunktion oder smarte Haushaltsgeräte.

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