Fast 40 Grad – und trotzdem tun viele so, als ginge uns die Klimakrise nichts an.
Diese Hitzewelle zeigt, wie sehr wir die Realität noch immer verdrängen und wie bereitwillig selbst führende Politiker wie Friedrich Merz sie ignorieren. Was wir brauchen, ist eine Sprache, die trifft. Eckart von Hirschhausen macht vor, wie das geht.

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In den letzten Tagen wurde viel über die Hitze geschrieben. Ich selbst habe einen Kommentar verfasst, der viele Menschen erreicht hat. In ihm habe ich die Stimmen von Meteorologen wie Karsten Schwanke und Özden Terli aufgegriffen – weil sie faktenbasiert einordnen, was gerade passiert.

"Der kälteste Sommer – für den Rest unseres Lebens"

Denn auch wenn viele sagen: "Früher war es auch heiß" – heute ist es nicht mehr dasselbe. Wir erleben keinen normalen Sommer mehr, sondern einen messbaren Klimawandel – schneller und drastischer, als viele wahrhaben wollen.

Merz spielt ein gefährliches Spiel mit

Stimmen, die das ignorieren, haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Dazu gehört leider auch unser Bundeskanzler Friedrich Merz – wie es Klimapolitik-Experte Peter Jelinek auf Linkedin treffend eingeordnet hat: Bei Maischberger relativierte Friedrich Merz die Hitzewelle als nur teilweise Zeichen des Klimawandels und stellte das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 als womöglich unrealistisch dar – ein Zeichen politischer Resignation statt Führungswille.

Während er für militärische Aufrüstung massive Mittel mobilisieren will, zeigt er beim Klimaschutz Gleichgültigkeit. "Merz spielt parteipolitische Spielchen auf Kosten einer Realität, die Menschenleben kostet, Ökosysteme sprengt und dadurch unsere Lebensgrundlage vernichtet", urteilt Jelinek.

Wir müssen nicht das Klima retten – sondern uns

Viele Diskussionen unter den Posts zu diesen Themen drehten sich um die Frage, warum die Klimakrise kommunikativ so schwer durchdringt – auch wenn wir es als Hitze am eigenen Körper spüren.

Dafür gibt es viele Gründe. Eine der besten Antworten kommt von Eckart von Hirschhausen. Er sagt:

Wir müssen nicht das Klima retten – sondern uns. Unsere Gesundheit, unsere Lebensgrundlagen, unsere Zukunft.

Diesen Satz macht er immer wieder stark, auch in der ersten Folge des Utopia Changemaker Podcasts, in der wir u.a. darüber sprachen, warum Klimakommunikation oft scheitert – und wie sie besser gelingen kann.

Warum zerstören wir unser eigenes Zuhause?

Gerade bei den Menschen, die sich von klassischen Klimabotschaften nicht erreichen lassen, braucht es eine andere Sprache: Eine, die nicht nur erklärt, sondern spürbar macht, warum das Klima sie und uns alle betrifft. "Gesundheit beginnt nicht mit einer Tablette, sondern mit der Luft, die wir atmen – und mit Temperaturen, die unser Körper noch verkraftet", sagte Hirschhausen im Gespräch.

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Und manchmal reicht ein einziger Gedanke, um zu begreifen, was wirklich auf dem Spiel steht:

Wenn wir wirklich die intelligenteste Spezies auf diesem Planeten sind – warum zerstören wir dann unser eigenes Zuhause?

Hier könnt ihr die Folge anhören:   © UTOPIA