Den eigenen Garten für den Hund freundlicher und sicherer zu gestalten, bedarf einiges an Vorbereitung. Diese sieben Tipps helfen dir bei der Umsetzung.
Zwei- und Vierbeiner lieben es, im Garten zu sein. Und der soll natürlich auch beiden gefallen. Zuerst einmal sind das Training und klare Grenzen, sowohl für den Hund, als auch für den Menschen, das A und O. Ein hundefreundlicher Garten besteht aber nicht nur aus Tabus, sondern auch aus Spiel, Spaß und Entspannung.
Besonders für Welpen, noch nicht erzogene oder gar ängstliche Hunde ist ein sicherer Garten von Vorteil. Je hundefreundlicher der Garten ist, desto besser. So können die Vierbeiner Vertrauen aufbauen und die Grundregeln in einem sicheren Umfeld erlernen.
1. Keiner raus und keiner rein
Wenn dein Hund Zeit im Garten verbringt, soll er natürlich auch dort bleiben. Eine Leine ist im Garten nicht nötig – umso wichtiger ist es jedoch, mögliche "Fluchtwege" zu überprüfen. Dazu gehören etwa Löcher in der Hecke, ein beschädigter Zaun oder ein Gartentor, das nicht mehr richtig schließt.
Ausbruchsversuche lassen sich in der Regel mit einem geeigneten Zaun vermeiden. Dieser sollte zum einen hoch genug sein, damit der Hund ihn nicht überspringen kann. Zum anderen sollten die Zaunlatten eng beieinander liegen. Ist der Abstand zu groß, kann der Hund seinen Kopf hindurchstecken und im schlimmsten Fall steckenbleiben oder sich verletzen. Kleinere Hunderassen könnten sogar durchschlüpfen und dem Garten entkommen.
Auch Kletterhilfen wie Bäume, Hecken oder Stühle sollten nicht in der Nähe des Zauns stehen – sie können als Sprungbrett dienen, warnt Judith Förster, Diplom-Biologin und Heimtier-Expertin bei Vier Pfoten. Falls dein Hund dennoch aus dem Garten entkommt, kannst du vorsorgen: Ein Tier, das gechippt und in einem Heimtierregister registriert ist, lässt sich leichter wiederfinden.
Buddelt dein Hund gerne, kannst du zusätzlich Maschendraht einbuddeln. So kann kein Loch zur anderen Seite gegraben werden. Bei einem ausgeprägten Beschützerinstinkt empfehlen wir dir einen Sichtschutz. Ist dein Hund aber einfach nur neugierig auf die andere Seite, kannst du einen Beobachter-Pfad aus Kiesel, Platten oder Erde vor dem Zaun anlegen.
2. Wasser in allen Formen
Im Garten muss der Hund einen dauerhaften Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Stelle dafür an einem festen Ort im Garten einen Napf auf. Den solltest du regelmäßig mit frischem Wasser befüllen.
Wird es im Sommer warm, braucht auch dein Hund manchmal eine Abkühlung. Bei einer Hitzewelle freut sich dein Vierbeiner über ein kühles Nass. Das kannst du ihm mit einem flachen Hundepool im Garten bieten. Du kannst den Pool selber anlegen oder einen kaufen. Bei Kinderpools ist Vorsicht geboten, denn die halten Hundekrallen selten stand.
Zu guter Letzt ist es praktisch, wenn du einen Schlauchanschluss im Garten hast. Drumherum sollte der Boden gepflastert sein. So kannst du deinen Hund ohne große Problem abkühlen oder auch waschen.
3. Rasen und Toben im hundefreundlichen Garten
Was wäre ein hundefreundlicher Garten ohne ein großes Stück Rasen oder Wiese zum Laufen und Toben? Hunde brauchen Platz zum Spielen. Besonders Welpen und junge Hunde mit viel Energie brauchen Beschäftigung und Platz. Entsteht Langeweile, fängt dein Hund an zu buddeln oder andere Verbote zu ignorieren. Dem kannst du entgegenwirken, indem du mit deinem Hund spielst. Sowohl Bälle, Frisbees und Tauziehen für die sportliche Aktivität, als auch Schnüffelteppiche und andere interaktive Spielzeuge eignen sich dafür.
Wenn du genug Platz im Garten hast und dein Hund Freude an Agility-Training hat, kannst du auch einen Parcours aufbauen. Mit nur wenigen Geräten kannst du deinen Hund sowohl körperlich aus auch geistig fordern.
Achte auch darauf, dass dein Hund durch ein Zeckenmittel geschützt ist. Das ist nicht nur im Wald und auf Wiesen, sondern auch im heimischen Garten wichtig.
4. Platz zum Buddeln im Garten
Wer Platz hat, kann im Garten einen eigenen Bereich festlegen, wo der Hund nach Lust und Laune buddeln darf. Diese Buddelecke funktioniert wie eine Sandkiste und erlaubt es deinem Hund, seinem natürlichen Buddeltrieb nachzugehen, ohne dabei Beete oder den Rasen zu beschädigen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du ihm von Anfang an beibringst, wo er graben darf – und wo nicht.
Ein hundefreundlicher Garten sollte idealerweise zwei feste Bereiche haben: eine Buddelecke und eine Erleichterungsecke. Letztere ist besonders hilfreich für Welpen, die noch nicht stubenrein sind, oder für ältere Hunde mit Inkontinenzproblemen. Lege diesen Bereich am besten diskret am Rand des Gartens an und schaffe mit Pflanzen einen natürlichen Sichtschutz.
Auch ein abwechslungsreicher Untergrund macht den Garten für Hunde spannender und stimuliert die Hundepfoten. Dazu kann man etwa Flächen mit Gras, glatten Steinen oder Rinde anlegen.
Hundeführerschein: Wofür ist er gut?
Wichtig ist, dass die Erleichterungsecke einen anderen Untergrund hat. Das kann Holz sein, Moos oder anderer Sand. Sonst stiftest du Verwirrung bei deinem Hund. Da Rüden instinktiv das Bein heben, solltest du dir überlegen, einen Stein oder Holzpfahl aufzustellen. So vermeidest du, dass gegen andere Bäume oder Steine im Garten gepinkelt wird. Außerdem muss die Ecke regelmäßig gesäubert und der Hundekot aufgesammelt werden.
Für beide Ecken gilt, dass ein Training vom Welpenalter an unangenehme Überraschungen vermeidet. Sowohl für den Hund, als auch für dich sind die Grenzen und Möglichkeiten klar definiert und ihr könnt euch beide am Garten erfreuen.
5. Pflanzen, aber bitte hundesicher
Hunde schnüffeln unglaublich gern und das auch im eigenen Garten. Besonders Welpen sind sehr neugierig und probieren gerne alles – dann ist Vorsicht geboten.
Denn ein bepflanzter Garten kann Gefahren bergen. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Chrysanthemen, Geranien, Kirschlorbeer und Rhododendron, sind giftig für Hunde. Bei Verzehr kann das bei deinem Hund starkes Erbrechen, Durchfall und Zittern auslösen. In dem Fall solltest du sofort tierärztliche Hilfe einholen.
Außerdem solltest du darauf achten, dass die Pflanzen keine Stacheln oder Dornen haben. Hunde stecken gerne ihre Nasen in alles rein und laufen Gefahr, sich zu verletzen. Wenn du allerdings nicht auf deine Pflanzen verzichten möchtest, kannst du entweder Hochbeete anlegen oder auf ein Gewächshaus umsteigen.
Diese kleine Pflanze kann Haustieren gefährlich werden: Was Halter:innen wissen müssen
Hundehalter:innen sollten im Garten grundsätzlich auf Pestizide und Kunstdünger verzichten und stattdessen tierfreundliche Alternativen verwenden. Denn viele herkömmliche Produkte enthalten für Hunde gefährliche Inhaltsstoffe. "Kunstdünger auf Basis von Kakaoschalen und angereichert mit Rizinusmark sind beispielsweise giftig für Hunde", warnt Judith Förster.
Besonders vorsichtig solltest du sein, wenn Dünger in Wasser aufgelöst wurde. Das Restwasser darf keinesfalls im Garten zurückbleiben, da viele Hunde gerne aus Gießkannen trinken. Achte deshalb darauf, dass Gießkannen gut gereinigt werden oder für deinen Vierbeiner unzugänglich sind.
Auch bei Rasendüngern und Unkrautvernichtern ist Vorsicht geboten: Sie enthalten häufig für Hunde giftige Stoffe wie Phosphat, Nitrat oder Eisen-II-Sulfat. Auf Blaukorn solltest du ebenfalls verzichten. Verwende stattdessen am besten organischen Dünger, der in den meisten Fällen unbedenklich ist. Trotzdem solltest du den Garten nach dem Düngen gut wässern und deinen Hund für ungefähr einen Tag nicht auf den Rasen lassen.
6. Entspannung für den Vierbeiner
Dein Hund braucht genauso Entspannung und Ruhe wie du auch. Am liebsten ist er dafür in unmittelbarer Nähe seines Rudels, also seiner Familie. Du solltest ihm also eine Ruhezone einrichten, die nur für ihn ist. Dafür kannst du ein Körbchen besorgen.
Im Sommer genießen auch Hunde ein schattiges Plätzchen im Garten. Das kann etwa unter einer Markise, einem Sonnensegel oder einem hölzernen Unterstand sein.
Außerdem sollte diese Zone für alle anderen Tabu sein. So kann sich dein Hund zurückziehen und Pause machen, wenn er es braucht und wird von niemandem gestört. Vergiss nicht, dass er wahrscheinlich trotzdem die Übersicht behalten und nicht in der hintersten Ecke des Gartens alleine sein möchte.
Des Weiteren braucht dein Hund Schattenplätze. Das kann ein Platz unter Sträuchern und Büschen oder eine Hundehütte sein.
7. Was du außerdem bei Hunden im Garten beachten solltest
Manchmal sind Hunde wie Kinder: Sie sind unglaublich neugierig und wollen bei allem dabei sein. Deswegen gibt es noch anderes zu beachten. Bei Gartenmöbeln solltest du stets aufpassen, dass es keine scharfen Kanten und keine hervorstehenden Schrauben oder Nägel gibt. Daran könnte sich dein Hund leicht verletzen.
Polster oder Auflagen von deinen Möbeln solltest du gut verstauen. Besonders Welpen und junge Hunde nehmen gerne weiche Sachen wie Kissen auseinander. Deswegen solltest du auch nichts unbeaufsichtigt lassen, vor allem keine Gartengeräte.
Solltest du grillen, ist besondere Vorsicht geboten. Ein heißer Grill ist für dich und deinen Hund eine Gefahrenquelle. Der Grill sollte standfest sein, die Zone darum herum abgesperrt und wie in vielen anderen Bereichen auch, ist regelmäßiges Training und die Erziehung das A und O.

Ein hundefreundlicher Garten ist kein Ersatz
So schön und toll ein hundefreundlicher Garten auch ist, so ersetzt er auf keinen Fall die täglichen Gassirunden. Hunde brauchen, so wie wir Menschen auch, den Tapetenwechsel, um sich nicht zu langweilen. Sie wollen neue Dinge entdecken und erschnüffeln. Auch soziale Kontakte sind für Hunde und ihre Erziehung sehr wichtig. Dementsprechend sollte der Hund nicht zu lange alleine im Garten sein. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich dein Hund unbeliebte Verhaltensweisen angewöhnt.
Mit Material der dpa. © UTOPIA