Eine Jeans zu weiten kann Abhilfe schaffen, wenn sie an Bauch oder Po spannt. Das funktioniert mit einfachen Hausmitteln und Tricks, die schnell umsetzbar sind. Wir stellen dir verschiedene Möglichkeiten vor.
Es ist schon ziemlich ärgerlich, wenn die Lieblingsjeans plötzlich kneift oder nach dem Waschen nicht mehr angenehm sitzt und am Bauch drückt. Aussortieren und ersetzen musst du die Hose in so einem Fall aber nicht gleich, denn es gibt viele Möglichkeiten, eine Jeans zu weiten. Unbegrenzt möglich ist das zwar nicht, aber du kannst den Umfang zumindest ein kleines Stück weit vergrößern. Mit diesen Tricks und Hausmitteln schaffst du es, deine Jeans um bis zu zweieinhalb Zentimeter zu weiten.

Jeans weiten: Die Hose im nassen Zustand dehnen
Am einfachsten lässt sich eine Jeans weiten, wenn der Stoff nass ist, da die Fasern in diesem Zustand besonders dehnbar sind. Dazu hast du folgende Möglichkeiten:
- Spanne die Jeans im feuchten Zustand über einen speziellen Bunddehner oder einen einfachen Kleiderbügel und lasse sie trocknen. Danach sollte dir die Jeans wieder besser passen.
- Spanne die feuchte Jeans mit geschlossenem Reißverschluss und Knöpfen über ein Bügelbrett und bügle die Stellen, die dir zu eng sind – zum Beispiel am Bund oder an den Waden. Anschließend dehnst du mit den Händen die entsprechende Stelle. Durch die Kombination aus Feuchtigkeit und Wärme lässt sich die Jeans besonders gut weiten.
- Der gleiche Trick funktioniert auch mit einem Föhn: Föhne dazu die angefeuchteten, zu engen Stellen mit einem Föhn trocken und ziehe dabei an der Jeans.
- Lege eine trockene Jeans auf den Boden (am besten gefliesten Boden) und besprühe sie mit lauwarmem Wasser. Hast du sie angefeuchtet, kannst du dich ans dehnen der zu engen Stellen machen. Entweder ziehst du diese mit den Händen auseinander oder du stellst dich auf die Jeans, um einen Widerstand zu schaffen, und ziehst dann mit beiden Händen am Stoff.
Egal für welchen Trick, du dich entschieden hast: Lass deine Jeans beim Dehnen – ob in der Badewanne oder mit der Sprühflasche – nicht zu lange im Wasser einweichen. Zu viel Feuchtigkeit kann den Stoff auf Dauer schwächen und die Lebensdauer deiner Jeans verkürzen. Achte außerdem darauf, die angefeuchtete und gerade geweitete Hose nicht zum Trocknen auf die Heizung zu legen. Durch die Heizungswärme zieht sich der Jeansstoff nämlich wieder zusammen.
Für Hartgesottene: Jeans in der Badewanne weiten
Eine Jeans lässt sich also besonders gut im feuchten Zustand weiten. Daher wird oft auch empfohlen, die Jeans in der Badewanne zu weiten. Das klingt zwar ziemlich unangenehm, ist allerdings ein bewährtes Hausmittel für zu enge Jeans. So funktioniert es:
- Lege vor der Badewanne ein großes Handtuch aus.
- Ziehe die Jeans an und lege dich anschließend für circa fünf Minuten in lauwarmes Wasser.
- Steige aus der Badewanne und mache auf dem zuvor ausgelegten Handtuch ein paar Kniebeugen und Dehnübungen. Das weitet die Jeans zusätzlich.
- Ziehe die Hose anschließend aus und lass sie trocknen.
- Danach sollte sie dir deutlich besser passen als vor dem Bad.
Allerdings ist dieser Trick nicht besonders nachhaltig, da du dabei viel Wasser verbrauchst. Möchtest du es trotzdem versuchen, kannst du das Wasser zum Beispiel später als Gießwasser im Garten weiterverwenden. Dann solltest du aber keine Seife oder ähnliche Zusätze ins Badewasser gegeben haben.
Jeans weiten mit Kniebeugen
Wenn es einmal schnell gehen muss und die Hose nur etwas kneift, kannst du die Jeans auch mit Kniebeugen weiten. Das geht so:
- Ziehe die zu enge Jeans an. Du solltest Knopf und Reißverschluss dabei noch gut schließen können.
- Mache für mindestens eine Minute Kniebeugen. Dabei wird die Jeans an den Beinen und am Bund gedehnt.
- Nach der kleinen sportlichen Einlage sollte die Jeans wieder besser passen und auch beim Sitzen nicht mehr unangenehm an Bauch und Beinen spannen.
Weitere Möglichkeiten deine Jeans zu weiten
Weitere praktische Tricks, wie du deine Jeans größer machen kannst:
- Für eine langsame und gleichmäßige Dehnung kannst du deine Jeans mit großen Gegenständen ausstopfen – zum Beispiel mit Kissen, Handtüchern oder Glasflaschen. Stecke sie in die Hosenbeine oder den Bund und lasse sie dort für einige Stunden. Diese Methode ähnelt dem Dehnen mit einem Hosenbügel – je länger der Druck anhält, desto besser passt sich der Stoff an.
- Eine einfache Lösung für zu enge Jeans am Bund ist ein sogenannter Bundverlängerer. Den musst du nur einhaken – ganz ohne Nähen – und schon hast du ein paar Zentimeter mehr Spielraum. Solche Verlängerer bekommst du zum Beispiel bei Etsy.
- Wenn keine der DIY-Methoden hilft, lohnt sich der Gang zur Schneider:in. Ein:e professionelle:r Schneider:in kann die Jeans gezielt anpassen – durch zusätzliche Stoffeinsätze, veränderte Nähte oder maßgenaue Änderungen an bestimmten Stellen.
Pflegehinweise: Das gibt es noch zu beachten
Jeansstoff ist zwar besonders robust – trotzdem gilt es bei der Pflege einiges zu beachten. Das trifft vor allem zu, wenn du deine Hose gerade erst geweitet hast.
- Wasche deine Jeans nicht heißer als bei 30 Grad und gib sie nicht in den Trockner. Dadurch zieht sich der Stoff wieder zusammen.
- Drehe deine Jeans beim Waschen auf links – das schützt die Außenseite vor dem Ausbleichen und vorzeitigem Verschleiß.
- Nach dem Waschen solltest du die Jeans am besten flach ausbreiten oder am Bund aufhängen. So trocknet sie gleichmäßig, behält ihre Form und bleibt dehnbar.
- Ob frisch geweitet oder nicht: Du solltest deine Jeans nicht nach jedem Tragen in die Waschmaschine geben. Beim Waschen zieht sich der Stoff nicht nur zusammen, es lösen sich auch bei jedem Waschvorgang Fasern, wodurch die Jeans dünner wird. Außerdem kann durch zu häufiges Waschen die Farbe ausbleichen. Daher ist es besser, deine Jeans an der frischen Luft zu lüften oder sie gegen Geruchsbildung über Nacht ins Gefrierfach zu legen. Das solltest du allerdings nur tun, wenn die Hose nicht grob verschmutzt ist, sondern nur etwas aufgefrischt werden muss.
Wäsche richtig waschen: Sortieren, Temperatur, Waschmittel
- Beachte die Dicke deines Denims. Je dicker der Jeansstoff, desto mehr Zeit und Aufwand brauchst du, um ihn zu dehnen. Leichte Denimstoffe lassen sich meist einfacher und schneller weiten, während schwerere Stoffe mehr Geduld erfordern. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, verschiedene Methoden zu kombinieren – etwa Wärme und Feuchtigkeit – oder den Dehnvorgang mehrfach zu wiederholen, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen.
- Versuche Fehlkäufe zu vermeiden, indem du möglichst genau herausfindest, welche Jeansgröße dir passt. Achte zudem auf eine gute Qualität der Jeans, damit du lange etwas von der Hose hast. Anregungen findest du zum Beispiel in diesem Ratgeber: Jeans ohne Ausbeutung und Gift: 5 empfehlenswerte Marken.
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