Wir zeigen dir drei Welterbestätten in Deutschland, die dich sowohl in die Natur als auch in Kultur- und Menschheitsgeschichte eintauchen lassen.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

In Deutschland gibt es insgesamt über 50 Unesco-Welterbestätten, darunter Kunst, Kulturlandschaften, Naturgebiete und mehr. Wird etwas zum Welterbe, soll damit sein langfristiger Erhalt, ein nachhaltiges Management und eine geeignete Vermittlung an die Öffentlichkeit sichergestellt werden.

Zu den bekannteren Welterbestätten hierzulande zählen zum Beispiel Schloss Neuschwanstein, der Kölner Dom oder das Wattenmeer. Wir zeigen dir drei Welterbestätten hier in Deutschland, die du vorher vielleicht noch nicht kanntest – und erklären, warum sie auf jeden Fall einen Besuch wert sind!

Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb

Bundesland: Baden‑Württemberg

Art: Kulturstätte

Thema: Frühkunst & Archäologie

Diese Welterbestätte umfasst sechs prähistorische Höhlen im Lonetal und Achtal, in denen Kunstwerke von vor 33.000 bis 43.000 Jahren gefunden wurden – darunter die wohl ältesten Musikinstrumente der Welt (Flöten aus Tierknochen) sowie die berühmte "Venus vom Hohle Fels" und der abstrakte "Löwenmensch".

Von wegen Fleischesser: Was Neandertaler wirklich aßen

50 Figuren aus Elfenbein oder Knochen sind bisher gefunden worden, und sie bilden großteils die dort damals ansässigen Tierarten ab: Wisente, Höhlenbären oder Pferde zum Beispiel. Außerdem sind darunter die frühesten bisher gefundenen Darstellungen von Menschen und von Mensch-Tier-Mischwesen.

Bereits seit über einem Jahrhundert wird in diesen Höhlen in 30 separaten Projekten geforscht.

Mehr erfahren: schwaebischealb.de

Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk

Bundesland: Schleswig‑Holstein

Art: Kulturstätte

Thema: Wikinger & Grenzgeschichte

Im Norden Deutschlands, unmittelbar an der Schlei bei Schleswig, liegt die archäologische Stätte Haithabu, im ersten Jahrhundert ein bedeutendes Wikinger-Handelszentrum, verbunden mit dem Danewerk – den mittelalterlichen Befestigungswällen zur Verteidigung gegen Dänemark. Bereits seit 1950 steht die Stätte unter Naturschutz.

Haithabu ist ein historisches Beispiel für den Übergang von offenen Siedlungen zu geordneten Städten mit gesonderten Bereichen für Produktion oder zum Beispiel einen Hafen.

In der Verteidigungsanlage Danewerk wurde die Natur rundum genutzt, indem das Wasser mit einem System aus Erdwällen, Mauern und anderen Konstruktionen geschickt genutzt und geleitet wurde.

Mehr erfahren: KuLaDig.de

Besuche auch Wikinger Museum Haithabu und das Danevirke Museum.

Alte Buchenwälder & Hainich Nationalpark

Bundesland: Thüringen

Art: Naturstätte

Thema: Naturerbe & Klimageschichte

Ohne menschlichen Einfluss wäre Deutschland zu zwei Dritteln mit Wald bedeckt. Wie das aussehen könnte, kannst du dir im Hainich-Nationalpark ansehen, der Teil eines länderübergreifenden Weltnaturerbes ist: Albanien, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und die Ukraine haben einen Anteil.

Ökosystem Wald: Das macht Laub-, Misch- und Nadelwälder aus

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Das Welterbe mit dem Titel "Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas" zeigt, wie anpassungsfähig die Buche ist. In nur wenigen Jahrtausenden hat sich der Baum aus wenigen Gebirgsregionen über große Teile Europas verbreitet.

Im Nationalpark Hainich gilt das Motto "Kultur liebt Natur – Natur liebt Kultur": Besucher:innen des Hainich erhalten vom Aussichtsturm nicht nur Informationen über den Buchenwald, sondern auch über die Geschichte der von dort sichtbaren Wartburg – und andersherum!

Mehr erfahren: unesco.de

Die Rotbuche: Darum ist sie Baum des Jahres 2022  © UTOPIA