Die Spritpreise sind nach wie vor hoch. Wir zeigen dir, wie du im Alltag Sprit sparen kannst und dabei nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonst.

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Nachdem die Preise an den Zapfsäulen im Jahr 2022 auf ein Allzeithoch gestiegen waren, sind die Preise nun wieder etwas gesunken. Die Spritpreise liegen jedoch immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Sprit zu sparen lohnt sich also nach wie vor: für deinen Geldbeutel sowieso, aber natürlich auch für die Umwelt. Wir zeigen dir einige Tricks und Tipps, wie du beim Fahren Sprit sparen kannst – und welche günstigeren Alternativen es zum Auto gibt.

Beim Fahren Sprit sparen

Beim Autofahren selbst hast du zahlreiche Möglichkeiten, Sprit zu sparen. Der ADAC gibt einige gute Hinweise, wie du beim Autofahren deinen Kraftstoffverbrauch senken kannst.

  1. Achte auf den richtigen Reifendruck. Wer sicher, komfortabel und sparsam fahren will, sollte den Luftdruck der Reifen regelmäßig kontrollieren. Schon ein um 0,3 bar reduzierter Druck steigert den Rollwiderstand und sorgt für unnötigen Mehrverbrauch. Laut ADAC Hessen-Thüringen kann man zusätzlich sparen, wenn man – sofern in der Bedienungsanleitung empfohlen – den vom Fahrzeughersteller angegebene Reifenluftdruck leicht erhöht. Wichtig: Bei voll beladenem Auto, etwa vor einer Urlaubsfahrt, muss der Reifendruck an das höhere Gewicht angepasst werden.
  2. Reduziere das Gesamtgewicht deines Fahrzeugs. Je schwerer dein Auto, desto höher ist auch der Spritverbrauch. Räume deswegen Dinge aus deinem Auto aus, die du nicht zwingend benötigst. Der ADAC Hessen-Thüringen nennt als Faustregel: 100 Kilogramm Zusatzlast bedeuten bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer. Daher sollten nicht mehr benötigte Gegenstände aus dem Auto geräumt werden, da sonst jedes Anfahren und jede Beschleunigung extra Sprit kostet.
  3. Schalte unnötige Verbraucher wie die Klimaanlage oder die Standheizung aus. Je nach Fahrzeugmodell können diese Funktionen viel Sprit schlucken. Aus Sicherheitsgründen solltest du jedoch immer mit Licht fahren.
  4. Optimiere deine Fahrweise. Beschleunige zügig und behalte bei niedriger Drehzahl die Geschwindigkeit bei. Laut ADAC Hessen-Thüringen ist ein Zurückschalten erst nötig, wenn der Motor ruckelt oder zu brummen beginnt. Viele moderne Autos zeigen auch Gangempfehlungen im Display an. Zudem wirkt sich auch das Tempo auf den Spritverbrauch aus: Je schneller du im höchsten Gang fährst, desto mehr Sprit verbrauchst du. Vor allem hochtouriges Fahren – mit einer Drehzahl von mehr als 2000 Umdrehungen pro Minute – lässt den Verbrauch ansteigen.
  5. Nimm das Tempo heraus. Je schneller ein Auto fährt, desto größer wird der Luftwiderstand und damit der Verbrauch, erklärt der ADAC Hessen-Thüringen. Ein Beispiel: Wer im Mittel mit 100 km/h anstelle von 120 km/h fährt, kann auf der gleichen Streckenlänge rund 15 Prozent Kraftstoff einsparen. Wer dagegen 160 km/h fährt, verbraucht rund 50 Prozent mehr als es im Vergleich zu einem mittleren Tempo von 100 km/h der Fall wäre. Der ADAC macht eine Rechnung mit einem Benziner auf, der bei einem mittleren Tempo von 100 km/h rund 6,7 Liter Super auf einer Strecke von 100 km verbraucht. Bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h steigt der Verbrauch auf 10,1 Liter auf 100 km. Bei einem angenommenen Preis von 1,70 Euro pro Liter kostet das schnellere Fahren etwa 5,70 Euro mehr.
  6. Schalte beim Warten den Motor aus. Das spart nicht nur Sprit, sondern ist teilweise gesetzlich sogar vorgeschrieben, zum Beispiel an Bahnübergängen oder in Parkgaragen. Neuere Autos haben mittlerweile eine Start-Stopp-Automatik, die im Leerlauf den Motor automatisch ausschaltet.
  7. Fahre immer vorausschauend. Es ist wichtig, möglichst mit konstanter Geschwindigkeit und vorausschauend zu fahren – am besten mit Tempomat, falls vorhanden. Dadurch, dass du auch beim Bremsen Energie verbrauchst, solltest du dir immer die Motorbremswirkung zunutze machen. Deshalb nimm am besten nicht den Gang vor einer Kreuzung oder roten Ampel heraus, sondern reduziere das Gas und lass das Auto heranrollen.
  8. Vermeide Kurzstrecken. Wenn der Motor noch kalt ist, verbraucht er meist mehr Kraftstoff. Ein Auto braucht also erst eine gewisse Zeit, bis es auf optimaler Betriebstemperatur läuft. Wenn du nur kurze Strecken zurücklegen musst, empfiehlt es sich beispielsweise eher, auf das Fahrrad umzusteigen.
  9. Spezial-Fahrmodi nutzen. Bei modernen Autos mit Automatik gibt es oft ein Eco-Fahrmodus. Dann schaltet das Auto früher hoch und später runter. So sinken Drehzahlniveau und Verbrauch. Einige Autos haben auch einen sogenannten Segel-Modus, der zusätzlich Kraftstoff sparen kann. Dabei wird der Motor vom Antriebsstrang getrennt und läuft im Leerlauf. Dadurch rollt das Fahrzeug länger frei. Allerdings verbraucht der Motor im Gegensatz zur Schubabschaltung weiterhin etwas Kraftstoff. In bestimmten Situationen, etwa bei Gefälle, kann der Segel-Modus insgesamt dennoch effizienter sein, erklärt der ADAC Hessen-Thüringen.

Geld sparen beim Tanken

Auch beim Tanken kannst du bares Geld sparen. Untersuchungen des ADAC haben ergeben, dass das Tanken vor allem morgens besonders teuer ist und abends meist am günstigsten. Wenn du also besonders günstig tanken willst, dann nutze am besten die Zeit zwischen 21 und 22 Uhr. Laut ADAC können in diesen Zeiträumen Preissenkungen von bis zu neun Cent pro Liter auftreten.

Aber nicht nur der richtige Zeitpunkt hilft dir, Sprit zu sparen: Auch die Wahl der Tankstelle kann ein wichtiger Kostenfaktor sein. Einen groben Überblick über die Spritpreise verschiedener Anbieter kannst du dir mit Spritpreis-Apps auf deinem Smartphone verschaffen. Sie zeigen dir an, wie viel Benzin oder Diesel bei der jeweiligen Tankstelle ungefähr kosten. Einige Beispiele für eine solche App sind ADAC Spritpreise, clever-tanken.de oder Benzinpreis-Blitz, die du einfach und kostenlos in deinem App Store auf dem Smartphone herunterladen kannst.

Sprit sparen durch Auto-Alternativen

Häufig lässt sich ein Auto gut durch andere Fortbewegungsmittel ersetzen. Gerade auf Kurzstrecken lohnt es sich, das eigene Auto gegen ein Fahrrad oder E-Bike zu tauschen. Dadurch sparst du nicht nur Sprit, sondern tust auch der Umwelt und deiner Gesundheit etwas Gutes. Auch zu Fuß lassen sich viele kürzere Wege leicht zurücklegen. Wenn du über ein E-Bike als Alternative nachdenkst, aber eine so große Investition nicht ohne weiteres tätigen willst, kannst du auch zuerst ein E-Bike mieten und testen.

Wenn es weniger sportlich sein soll, kannst du als bequemere Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, zumindest wenn es eine passende Verbindung gibt. Der ÖPNV ist nicht nur pro Kopf gerechnet spritsparender und oft günstiger, sondern stellt auch eine nachhaltigere Option dar. Auch mit Mitfahrgelegenheiten oder Carsharing kannst du Kraftstoff sparen und deinen Geldbeutel schonen. So kommst du zum Beispiel umweltfreundlich zur Arbeit.

Sprit sparen mit einem Elektroauto

Wenn du auf dein Auto nicht verzichten möchtest oder es gar nicht kannst, kommt vielleicht ein E-Auto als Alternative für dich infrage.

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Die Ökobilanz von Elektroautos ist besser als die von Verbrennungsmotoren. Vor allem Diesel ist ein sehr umweltschädlicher Kraftstoff. E-Autos bieten eine wesentlich umweltfreundlichere Alternative zu dieselbetriebenen Fahrzeugen. Allerdings benötigt die Herstellung eines E-Autos auch viele Ressourcen. Wenn du also bereits in Besitz eines funktionstüchtigen Autos bist, solltest du überlegen, ob ein Neukauf in diesem Fall sinnvoll für die Umwelt und deinen Geldbeutel ist.

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Langfristig Sprit sparen: Vorausschauende Autonutzung

Wenn du noch kein Auto hast oder dir ein neues anschaffen musst, kannst du auch beim Kauf schon auf einige Dinge achten. Seit Oktober 2021 sind Tankstellen verpflichtet, einen Kostenvergleich der verschiedenen Kraftstoffe öffentlich auszuhängen. Dadurch kannst du dir Anregungen holen, welcher Energieträger für dich am günstigsten wäre. Außerdem kannst du dich im Autohaus beraten lassen, welches Auto besonders spritsparend und energieeffizient fährt.

Zusätzlich solltest du dir selbst darüber im Klaren sein, wofür du das Auto brauchst. Wenn du es nur als Transportmittel zur Arbeit und zum Einkaufen brauchst, kommst du eventuell schon mit einem Kleinwagen statt eines spritschluckenden Allrad-SUV aus.

Es gibt also viele Möglichkeiten, im Alltag Sprit zu sparen und damit die Umwelt und deinen Geldbeutel zu schonen. Versuche, vor allem Alternativen zu nutzen – und wenn es nicht ohne Auto geht, dann fahre bewusster und spritsparender.

Mit Material der dpa.

Überarbeitet von Kilian Loesch  © UTOPIA